Der Leopardgecko ist ein reiner Fleisch-/ und Insektenfresser, was man auch als ''carnivor'' oder ''insektivor'' (Latein) bezeichnet.
In der freien Natur gehen Leopardgeckos in der Dämmung und nachts auf Wanderschaft und suchen nach Insekten, kleinen Nagern und nach Allem was sonst noch lebendig ist und ins Maul passt.
Wird eine Bewegung wahrgenommen, wird die potentielle Beute fixiert und sich langsam, Schritt für Schritt herangepirscht. Ist der Jäger nah genug, wird das letzte Stück rasant und oft schwanzwedelnd überwunden um schlussendlich zuzuschnappen und sich den verdienten Fang schmecken zu lassen.
Das klappt natürlich nicht immer, denn Leos sind oft zu euphorisch dabei und schnappen dann daneben, was so manch dummen Blick zur Folge hat.
Aber wehe das Insekt macht eine neue Bewegung... Da geht dann plötzlich alles sehr schnell...
Natur vs. Terrarium:
In freier Natur jagen Leopardgeckos eine Vielzahl von Insekten und auch schonmal andere Futtertiere wie Babymäuse und sogar die eigenen Jungen. Dadurch nehmen sie ein breites Spektrum an Nährstoffen zu sich und decken den Mineralienbedarf zum Teil auch mit der Aufnahme von Bodengrund.
Im Terrarium verwenden wir größtenteils immer noch Spielsand, welcher kaum Mineralien enthält und verhindern die Aufnahme von Bodengrund durch betonierte Flächen. Futterinsekten werden gezüchtet und nicht ausreichend supplementiert, sprich nicht mit einem breiten Spektrum an Obst und Gemüse gefüttert, um auch nur annähernd die Inhaltsstoffe zu erreichen, die ein frei lebendes Insekt hat. Auch füttern wir oft nur 1-3 Arten von Insekten und liefern den Leopardgeckos keine Vielfalt im Speiseplan.
Hinzu kommen schlussendlich Mineralienpräparate, die nicht ausreichend gegeben werden oder die falschen Präparate, die nicht die richtigen Inhaltsstoffe haben um den Mineralienbedarf zu decken.
Die Folge sind Mangelerscheinungen denen wir grundlegend vorbeugen müssen. Wie, zeige ich euch hier:
Zur Fütterung benötigen wir 3 Bausteine:
Insekten (Verschiedene Arten im Wechsel)
Das richtige Mineralienpulver!
Wasser
Alle geeigneten Futterinsekten lassen sich via Ampelsystem in GUT oder WENIGER GUT einteilen. Schlecht gibt es nur, wenn man sie einseitig verfüttert und nicht ausreichend supplementiert. Sehr gut erreicht man nur mit Abwechslung und sehr guter Supplementierung.
Nicht so gut: Mehlwürmer, Buffalos, Zophobas, Teborraupen, Rosenkäferlarven, Wachsmottenlarven (Wachsmaden)
Es geht so: Heimchen, Steppengrillen, Kurzflügelgrillen, Mittelmeergrillen
Gut: Wander-/ Wüstenheuschrecken, Schokoschaben, Arg. Waldschaben, Bananenschaben, Wiesenplankton, Pinkys
Klickt gerne auf die Bilder der Insekten, um mehr über deren Haltung und Zucht zu erfahren.
Woher kommen Futterinsekten?
Futterinsekten werden heutzutage bei Großhändlern in steriler Umgebung gezüchtet, verpackt und an Händler verschickt. Während dem Transport bekommen die Insekten ausschließlich trockenes Fertigfutter zu fressen und kein Wasser. Nur wenige Zoohändler füttern die Tiere, die im Regal auf die Käufer warten.
Deshalb ist es wichtig, die Insekten gut anzufüttern, damit die Geckos auch mit den nötigen Vitaminen und Mineralien versorgt werden.
Hier ein kleines Video des Großzüchters Bugs International der qualitativ sehr hochwertige Futterinsekten züchtet:
In der Einkaufsliste findet ihr übrigens Empfehlungen für gute Insektendealer ;-)
Kauft euch die Futterinsekten wenn möglich am Dienstag oder Mittwoch, wenn die frische Ware in den Handel kommt oder bestellt sie euch am Freitag online. Manche Zoohändler erhalten ihre Ware auch erst im Lauf der Woche, informiert euch dort einfach mal ;-)
Obst und Gemüse: BITTE NICHT!
Alles was sich bewegt wird gejagt und verputzt, auch wenn es zufällig ein Stück Obst oder Gemüse ist, welches verdächtig wackelt weil ein Insekt darauf sitzt. Der Verdauungstrakt eines
Leopardgeckos ist aber nicht auf vegetarisches Futter ausgelegt, außer wenn es sich im Magen von den Insekten befindet. Pur hat es im Leo Magen absolut nichts zu suchen!
Was übrigens auch nicht geht ist Jelly Food. Das ist Fruchtbrei mit Vitamin- und Mineralienzusatz speziell für fruchtfressende Reptilien, Vögel und Käfer. Verfüttert es gerne an die Futterinsekten, aber nicht direkt an den Leopardgecko. Er ist kein Obstfresser und kann es nicht richtig verdauen!
Leopardgeckos mögen zwar in trockenen Gebieten leben, sie sind aber trotzdem auf Wasser angewiesen.
Folglich sollte auch immer eine Schale mit Wasser im Terrarium stehen. Leider benutzen manche Tiere die Wasserschale als Toillette und es ertrinken auch gerne
Insekten darin, weshalb es regelmäßig gewechselt werden muss. Wasserschalen kann man mit Essigwasser auskochen, um sie von Kalk und Pilzen zu reinigen.
Behälter aus Glas oder glasierte Keramikschalen (Blumenuntersetzer) erleichtern die Reinigung und sind hygienischer.
Leopardgeckos brauchen also neben Futter und Wasser noch Mineralien und Vitamine um gesund zu bleiben!
Mineralien kann man grob aufteilen in Calcium, welches sie hauptsächlich benötigen und die sonstigen Mineralien (Phosphor, Natrium, Magnesium, Eisen, Kupfer,
Jod, Selen, Zink, Mangan,....) Calcium habe ich weiter unten gesondert aufgeführt.
In freier Natur decken sie den Mineralien-/ und Vitaminbedarf über das Futter, das UVB im Sonnenlicht (Vitamin D3 Synthese) und die gezielte Aufnahme von kleinen Steinchen, die genau das
Mineral enthalten, was sie gerade benötigen.
Im Terrarium geht das nicht, denn wir verhindern gekonnt die natürliche Lebensweise. UV Licht lassen wir einfach weg, weil das ja angeblich nicht nötig ist und wir verwenden Terrariensand, welcher keine Mineralien enthält oder noch schlimmer, harten Fliesenboden...
Vitamine sind bereits in den Mineralienpräparaten enthalten. Diese muss man selten extra zufüttern, da der Hauptbedarf über das Pulver und das Futter der Insekten gedeckt wird. Es kommt natürlich vor, dass Leopardgeckos plötzlich Symptome zeigen, die einen Vitaminmangel oder eine Überdosis als Grund haben. Vitamin D3 füttern wir z. B. gerne viel zu, obwohl die Tiere gar nicht soviel davon brauchen. Vermutet man einen Mangel oder eine Überdosis, sollte man nie selbst herumdoktern, sondern den Tierarzt aufsuchen. Einige Vitamine lagern sich in Organen ab und schädigen diese. Eine mögliche Folge davon ist Leber- und Nierenversagen.
Vitamin A - u.a. zuständig für eine korrekte Häutung.
Vitamin B1 - zuständig für das Nervensystem.
Vitamin B2 - zuständig für Hautgesundheit und Wachstum.
Vitamin B5/ Calcium-D-Pantothenat - Wachstum und Funktion des Körpergewebes, Schutz der Schleimhäute vor Infektionen, Wundheilung.
Vitamin B6 - Stoffwechsel und Botenstoffe (Gehirn).
Vitamin B12 - Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden.
Vitamin C - zuständig für die Wundheilung und Hautbildung.
Vitamin D3 - Eines der wichtigsten Vitamine ist Vitamin D3. Dieses wird eigentlich unter UVB Licht in der Haut gebildet und regelt die Calciumverwertung. Da viele ihre Tiere ohne UV Beleuchtung halten, brauchen sie künstlich zugeführtes D3, welches in allen Mineralienpräparaten mehr oder weniger viel enthalten ist.
Vitamin E - für Herzmuskel und Fettgewebsverteilung im Körper.
Vitamin K - spielt mit D3 zusammen und regelt den Calciumstoffwechsel. Verstärkte Wirkung durch Vitamin A und C.
Niacinamid - Stoffwechsel, Hautstoffwechsel (Erneuerung), Wasserspeicherung der Haut.
Welche Präparate nehme ich?
Leider wird man als Anfänger von dem Angebot an Präparaten regelrecht erschlagen, denn alle Hersteller wollen hier etwas vom Kuchen ab haben und produzieren ihre eigenen Pülverchen, die oft gar
nicht für Leopardgeckos geeignet sind, weil die Hersteller mit einem Pulver den ganzen Reptilienmarkt abdecken wollen.
Um wirklich alle Mineralien und Vitamine abzudecken, ist es ratsam zu Korvimin ein Weiteres der genannten Präparate zu wählen und bei der Fütterung abzuwechseln. Korvimin ist relativ hochdosiert und in Repashy ist lange nicht alles drin was Leopardgecko braucht.
In Kombination sind sie jedoch unschlagbar!
Von welchen Präparaten lassen wir die Finger?
Die schwarzen Schafe unter den Vitamin- und Mineralienpräparaten sind die Folgenden 5. Leider sind diese hauptsächlich im Zoohandel erhältlich und gerade Anfänger fallen so darauf herein oder kaufen sie auf Empfehlung der Verkäufer oder weil es nur diese gibt.
Allesamt haben ein großes Problem: Sie sind aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht für Leopardgeckos geeignet!
Entweder fehlen wichtige Inhaltsstoffe oder es sind nicht ausreichend oder zu viele davon enthalten.
Bei 95% aller Mangelerscheinungen die mir in all den Jahren untergekommen sind, wurden diese Präparate verwendet. Leider dauert es lange bis sich bei Leopardgeckos eine Mangelerscheinung zeigt. Das Tier trägt dann bereits Folgeschäden davon, die man nur schwer in den Griff bekommt.
Haltet euch daher bitte ausschließlich an die oben genannten Produkte und kippt den Müll ins Klo, falls ihr ihn bereits gekauft habt.
Anwendung von Mineralienpräparaten:
Zum ''Panieren'' der Futterinsekten eignet sich eine kleine Dose, z.B. Heimchendosen. In diese gibt man etwas Pulver und die Futtertiere. Danach einfach schließen, schütteln und die Insekten
sind mit einer ausreichenden Dosis paniert. Was nicht hält, wird einfach den Insekten übers Futter geschüttet. Lasst aber die panierten Insekten nicht zu lange stehen lassen, sonst bildet sich
Feuchtigkeit und das Pulver verklumpt. Zwecks Häufigkeit, steht in der Fachliteratur 1x pro Woche. Ich empfehle 1 Insekt bei jeder Fütterung, da so dauerhaft eine Versorgung gewährleistet ist und
keine Überdosierung entsteht.
Calcium:
Dieses Mineral hat einen Sonderstatus, denn es ist das Wichtigste überhaupt. Calcium ist DER Baustein für gesundes Knochenwachstum. Ein Calciummangel (Hypocalcämie) entmineralisiert die Knochen, welche sich in Folge verformen. Diese Erkrankung wird Rachitis genannt.
Vor Allem junge Leopardgeckos benötigen eine Menge Calcium um gesund heranzuwachsen und auch für adulte Tiere ist dies wichtig. Es fördert den Appetit, den Knochenbau, deren Stabilität und die Eierbildung nach vollzogener Paarung. Trächtige Weibchen brauchen sehr viel Calcium!
Ergibt sich eine Rachitis, findet ihr in der Einkaufsliste Empfehlungen zu hochkonzentrierten Calciumpräparaten die man spritzen oder über das Trinkwasser verabreichen kann.
Da Leopardgeckos wirklich viel Calcium benötigen, bietet man es ihnen zusätzlich dauerhaft im Terrarium an. Hier verwendet man aber ein Präparat ohne D3, da dieses Vitamin luft-/ licht-/ und wärmeempfindlich ist. Die Präparate für sich unterscheiden sich noch in ihrer Herkunft. Wir kennen Calciumcarbonat aus natürlicher Quelle und Calciumcitrat aus künstlicher Produktion (entsteht bei der Herstellung von Citronensäure).
Citrat ist zwar wasserlöslicher (besser verwertbar) aber Carbonat ist natürlich entstanden und hat einen 5x höheren Calciumanteil als Citrat.
Sucht euch einfach wieder eines aus, sie alle sind gut, sind geschmacksneutral und werden gut angenommen.
Calciumpulver mit D3:
Da Calcium ohne ausreichend Vitamin D3 Versorgung nicht verwertet werden kann, gibt es einige Calciumprodukte mit D3 Anteil, welche zusätzlich bzw. im Wechsel zum Mineralienpulver auf die
Insekten bestäubt werden kann.
Auch Vitamin K und Magnesium spielen bei der Calciumverwertung eine Rolle. Beides findet man z. B. nur im Mineralienpräparate Korvimin ZVT Reptil und in Nekton Multi Rep ist
zumindest noch Magnesium drin.
Habt ihr eine UV Grundbeleuchtung (UV Spot braucht es nicht) im Terrarium, braucht ihr nicht unbedingt mit Calcium + D3 bestäuben. Die Tiere produzieren durch das UVB Licht ausreichend Vitamin D3
selbst. Das ist wirklich nur nötig, bei vorgeschädigten Tieren mit Rachitis oder trächtigen Tieren die einen hohen Bedarf an Calcium haben.
Der Hersteller von Herpetal Complete empfiehlt z. B. grundsätzlich die Wechselanwendung mit Mineral + D3, weil sein Produkt dadurch besser wirkt. Daran solltet ihr euch auch halten, denn das ist
keine Verkaufsmasche.
Habt ihr bereits Tiere mit Rachitis, verwendet bitte ein Calciumpräparat mit D3 Anteil!
Calcium + D3 Präparate wären diese hier:
Anwendung von Calciumpulver:
Man füllt es einfach in eine kleine Futterschale und stellt es in eine kühle Ecke des Terrariums. Bitte nicht in die Nähe des Wassernapfes, denn das gibt eine riesen Sauerei. Leopardgeckos
laufen gerne durch Beides und veranstalten dann eine bunte Malkunst auf Boden samt Einrichtung. Sie koten auch gerne in den Calciumbehälter, was dessen
Pflege nicht unbedingt leichter macht und für ziemlich hohen Verbrauch sorgt. Füllt also nur das Nötigste an Pulver in die Behälter und dosiert lieber nach.
Oft falsch angewandtes Calciumprodukt:
Sepiaschale war früher so ziemlich das einzige Calciumpräparat auf dem Markt. Sie wird hauptsächlich für Ziervögel verwendet. Einige Leopardgeckohalter
bekommen Sepia empfohlen und legen sie dann im Ganzen ins Terrarium, wie man es bei Schildkröten macht... Liebe Halter, die armen Leos haben doch gar keine richtigen Zähne und können damit
rein gar nichts anfangen...
Noch dazu stinkt das Zeug abartig nach Meer und Tintenfisch (Skelett des Sepia Tintenfisch), wodurch es viele Leos erst gar nicht annehmen. Mit etwa 30% Calciumanteil ist Sepia eher unten angesiedelt und sollte nur verwendet werden, wenn die Tiere nichts anderes fressen, weil sie vielleicht schon immer mit Sepia gefüttert wurden. Sepia gibt es auch HIER als Pulver gemahlen.
PS: Alle hier genannten Präparate findet ihr auch in der Einkaufsliste verlinkt zu diversen Shops wo ihr sie kaufen könnt.
Normalerweise frisst ein gesunder Leopardgecko nur das Futter was ihm vorgesetzt wird. Es kann aber auch vorkommen dass der Leopardgecko plötzlich Bodengrund zu sich nimmt. Gründe hierfür sind:
Dieses Vorgehen ist nur natürlich und in freier Natur frisst er nur die Art Bodengrund, welcher das fehlende Mineral enthält und das in kleinen Mengen.
Im Terrarium findet er diesen aber nicht, weil vielleicht nur Spielsand drin ist, der gar keine Nährstoffe enthält.
Also schaufelt das Tier in seiner Sucht nach einem bestimmten Mineral massenweise Sand oder sogar Kokoshumus in sich hinein und bekommt dadurch Verstopfung, die nicht selten tödlich endet. Stellt
ihr fest, dass ein Tier gezielt eine größere Menge Sand frisst, setzt es in eine Quarantänebox, wechselt das Präparat auf Korvimin ZVT Reptil und bestäubt die Insekten bei jeder Fütterung, damit
sich der Mangel ausgleicht. Nach 3-4 Wochen Intensivkur kann das Tier zurück ins Terrarium aber bitte nur unter Beobachtung! Frisst es weiterhin Sand, solltet ihr auf Fliesenboden umsteigen und
das Tier dem Tierarzt vorstellen, der eine gezielte Behandlung auf den bestehenden Mangel einleitet.
Gefüttert wird in den Abendstunden wenn die Tiere munter werden. Früh Morgens ist der Appetit weniger groß, denn da sind Leopardgeckos in der freien Natur schon satt von der nächtlichen Jagd und
temperaturmäßig abgekühlt, weshalb sie weniger agil sind. Das macht sie angreifbar und scheu.
Größe der Futtertiere:
Hier gibt es einen Richtwert, der auch so in der Fachliteratur steht:
Kopfbreite des Leopardgeckos = Größe des Futtertieres.
Bei Jungtieren beginnt man mit kleinen Heimchen, Grillen und Heuschrecken sowie Buffalo Würmern.
Ab 8g mit Mehlwürmern, ab 10g mit mittleren Heimchen und Grillen sowie kleinen Schaben und Wachsmaden. Ab 18g packen sie adulte Heimchen und Zophobas, ab 30g adulte Grillen, mittlere Heuschrecken
und Schaben. Ausgewachsen sind sie mit etwa 50-60g und schaffen dann alle Insekten in Adultgröße sowie Pinkys und Rosenkäferlarven. Leos ab 55g kann man durchaus auch adulte weibliche
argentinische Waldschaben füttern.
Fütterungshäufigkeit und Menge:
Hier scheiden sich die Geister, wobei eigentlich alles so einfach wäre... Richtet euch doch einfach nach Mutter Natur.
Ein Leopardgecko geht abends auf die Jagd, findet etwas oder auch nicht aber findet selten soviel, dass er pappsatt davon wird.
Wir füttern also täglich 1-2 oder auch mal 3 Insekten und lassen gerne auch mal 1 Tag Pause dazwischen. Bestenfalls bestäubt ihr 1 Insekt dann noch mit Mineralienpulver und schon sind die Tiere bei jeder Fütterung konstant mit allem versorgt was sie brauchen ohne Vitamin Überdosis.
Und wenn ihr alle 2-3 Tage füttert wie es in der Fachliteratur steht und nur 1x die Woche bestäubt, dann spricht auch nichts dagegen, wobei ich mehr Freund von naturnaher Haltung bin.
Ausnahmen bilden Jungtiere, trächtige Weibchen, kranke Tiere und solche, die einfach Mehrbedarf haben. Bei uns gibt es ja auch Menschen die 12 Semmeln zum Frühstück essen können und nicht zunehmen.
Fütterungsmenge anpassen:
An der Dicke des Schwanzes kann man erkennen, wie gut das Tier genährt ist, denn dieser dient als Energie- und Fettspeicher für Hungerzeiten. Im Falle einer Nahrungsknappheit (z.B. in der
Winterruhe) kann ein Leopardgecko so wochenlang ohne Futter leben. Der Umfang des Schwanzes gibt somit Aufschluss über den Futterzustand des Tieres. Ist dieser schlank, hat das Tier wenig Futter
bekommen oder ist erkrankt. Auch Weibchen haben nach der anstrengenden Eiablagezeit oft einen schlanken Schwanz und müssen ihren Energiespeicher bis zur Winterruhe wieder auffüllen.
Ich werde oft nach der Anzahl der Insekten gefragt... Hier die Antwort: Die Futtermenge bemisst man also an der Schwanzdicke. Schlank= mehr füttern, Optimal= weiter füttern wie gehabt, Dick= weniger füttern/ pausieren.
Aus Erfahrung: Manchmal hat man Tiere, besonders Männchen, die schnell zu dick werden und macht deshalb eine längere Futterpause. Wenn ein Leopardgecko sehr lange nicht gefüttert wird, d.h. mehrere Wochen außerhalb der Winterruhe, stellt sich sein Kreislauf um. Bekommt so ein Tier plötzlich Futter, nimmt es rasant zu. Bereits einmalig 3 Grillen reichen und das Tier wird schon zu dick. Bei solchen Tieren bewirkt die Futterpause das genaue Gegenteil des gewollten Ergebnisses. Statt abzunehmen wird jedes Gramm eingelagert. Solche zu dicken Tiere füttert man am Besten regelmäßig weiter aber deutlich weniger Insekten und nicht so gehaltvoll z.B. nur 1-2 Grillen pro Woche.
Der Extremfall
Ein viel zu schlanker Schwanz. Dieses Tier war schwer krank.
Es hatte Parasiten und ist daran gestorben. Der ganze Körper ist über lange Zeit so abgemagert.
Schlanker Schwanz
Dieses Tier könnte noch etwas mehr Futter vertragen.
Für längere Futterpausen ( z.B. Winterruhe) sind kaum Reserven vorhanden. > Noch im Rahmen.
Optimaler Schwanz
So sollten Tiere vor der Verpaarung und Winterruhe aussehen. Der Schwanz hat etwa die 1,5 fache Dicke seines Ansatzes und ist somit ideal.
Viel zu dick
Dieses Tier ist viel zu dick und sollte dringend auf Diät gesetzt werden. Solche Übergewichte haben oft auch eine Schwellung der Axillartaschen zur Folge.
Ja auch das geht.... Aber nur mit Tangerines :-)
Beta Carotin (Provitamin A) lautet hier das Zauberwort. Das ist das Zeug, was Flamingos so rosa macht und entsprechend werden rote Pigmente im Körper intensiviert. Geeignete Präparate
sind: Nekton Rep Color und Repashy Superfoods SuperPig. Aber lasst euch warnen, das ist nur was für euch selbst zur Haltung! Eure Jungtiere damit aufzumotzen und sie dann
als High End Tangerines zu verkaufen, ist Betrug. Die Kunden merken das spätestens wenn der schöne rote Leopardgecko auf einmal ganz blass wird. Der Schuss kann schnell nach hinten losgehen.
Repashy hat's erfunden, Insekten in Pulverform, versetzt mit Mineralien. Man rührt es einfach mit heißem Wasser an, wodurch es zum Brei wird und nach Auskühlung zum Gelee. Gießt man es auf einen Teller, kann man es danach bequem in Stücke schneiden und einfrieren. So hat man immer Futter zu Hause, wenn man mal vergisst Insekten zu bestellen oder keine mehr bekommt. Einige Leos fressen das Zeug richtig richtig gerne und andere überhaupt nicht. Komischerweise muss sich das Gelee gar nicht bewegen damit es interessant ist. 1x probiert, fressen sie es doch tatsächlich von sich aus aus der Schale.
An und für sich ist das Zeug echt gut zum Zufüttern aber nicht zur dauerhaften Ernährung vorgesehen.
Für kranke Leos ist es jedoch sehr gut geeignet, da man es mit der Spritze füttern kann.