Bodengrund für spezielle Leopardgeckos (Sandfresser)


Wir wissen dass Leopardgeckos in der freien Natur ihren Mineralienbedarf durch Futter und die geringfügige Aufnahme von Bodengrund decken.

Hat ein in Gefangenschaft lebendes Tier nun einen solchen Mangel, wird es sich völlig natürlich verhalten und Bodengrund fressen wenn keine Mineralienquelle zur Verfügung steht. Die Schale mit Calcium reicht da oft nicht, denn es gibt noch mehr wichtige Mineralien die so ein Reptil braucht.

Was macht der Leopardgecko also? -> Er frisst Bodengrund.  
In kleinen Mengen ist das auch nicht schlecht, sofern man rundkörnigen Sand verwendet hat. Ist dieser scharfkantig wie z.B. Quarzsand, schlitzen die Sandkörner den Verdauungstrakt auf und verletzten das Tier so massiv, dass es innerlich verblutet.
Bitte passt bei Verwendung von Sand ganz besonders gut auf. So manch einer erlebte schon das böse Erwachsen als er farbigen Terrariensand kaufte und ihm dieser beim Verteilen im Terrarium die Finger aufschlitzte... Auch Terrariensand ist nicht immer rundkörnig, selbst wenn ein Leopardgecko drauf abgebildet ist. Da sind schon sehr oft Leute drauf reingefallen. Auch färbt er gerne mal stark ab, besonders Schwarzer.

Nun zum Problem wenn man Sand als Bodengrund verwendet. Was passiert im Sandkasten wenn man Spielsand oder generell Sand mit Lehmpulver versetzt anfeuchtet? Richtig, er haftet aneinander und man kann wunderschön Sandkuchen backen....Nur leider tut er das auch im Verdauungstrakt von Reptilien (siehe nächstes Foto). Er verklebt miteinander, wird zum Klumpen und verstopft den Darm. Leider wird das von den Besitzern oft zu spät erkannt und wenn dann der Tierarzt aufgesucht wird, stirbt das Tier am Stress der Behandlung oder weil der Darm um die Verstopfung schon abstirbt. 

Das Sand fressen kann übrigens sogar psychosomatisch werden, d.h. dass das Tier sofort bei Sandkontakt anfängt diesen zu fressen. Solche Tiere sind nicht heilbar und man muss ihnen den sandigen Bodengrund komplett entziehen, damit sie weiterleben können.
Manchmal steckt hinter dem Fressen von Bodengrund auch ein erblich bedingtes Problem.

Es gibt Tiere die können schlecht Calcium verwerten und bei solchen hilft auch keine vermehrte Gabe von Mineralien um das Sand fressen zu unterbinden. Es hilft hier nur der Verzicht auf Sand jeglicher Art und auch auf Kokoshumus und andere lose Untergründe, weil das alles gefressen wird.

Fliesen:

Leider ist es seit 2015 zum Trend geworden Fliesen zu verlegen. Diese sind hygienischer und müssen nicht getauscht werden. Außerdem können Leopardgeckos dort nicht graben und die Gefahr des Sandfressens ist auch gebannt. Als Unterbau bietet sich Styrodur/ Styropor an, worauf die Fliesen mit Aquariensilikon oder Flex-Fliesenkleber geklebt werden. Der Dämmstoff hält den Sonnenplatz Abends länger warm und reduziert die erforderliche Wattstärke des Wärmespots um etwa 20 Watt.  Das spart natürlich ordentlich Strom :-)

Gut geeignet sind Fliesenmatten aus Marmorbruch, die es in jedem Baumarkt zu kaufen gibt. Die Steine sollten nicht scharfkantig sein. Der Preis pro Matte (30x30cm) beträgt ca. 4,99 Euro und Sie sind in verschiedenen Farben erhältlich. Günstiger bekommt man die Fliesenmatten bei Ebay für etwa 2,99 Euro/ Stück. Verfugt werden die Fliesen mit handelsüblicher Fugenmasse (z.B. Knauf Fugenbunt) oder Flex Fliesenkleber. Auch Lehmpulver oder Sand kann man hier verwenden, beides wird jedoch mit der Zeit locker und fällt heraus. Fliesen sind leicht zu reinigen und als Buddelmöglichkeit dient immer noch die Wetbox. Will man zusätzliche Grabstellen anbieten, fliest man nur teilweise und kombiniert einfach mit Sand/ Lehm oder Terrarienerde.

Anmerkung: Leider gefällt vielen mein Foto und jeder will sich Fliesen ins Terrarium legen. Ich möchte jedem hier wirklich abraten Fliesen zu verlegen, bloß weil es einem gefällt!!! Ihr tut den Tieren nichts Gutes und macht sich strafbar wegen nicht artgerechter Haltung!
Das ist wirklich nur eine Option, wenn die Tiere chronisch Sand fressen
. Fliesen sind absolut KEIN natürlicher Untergrund für Leos!


Sand-Fliesenkleber Mischung:
Mischt man Sand oder Terrarienerde mit Fliesenkleber, kann man wundervoll harte Landschaften gestalten.
Trocknet das Gemisch aus, ergibt sich eine rissige Landschaft ohne gefährliche Sandkörner. Für den farbigen Touch, mischt man einfach noch Abtönfarbe, Farbpartikel oder farbiges Lehmpulver bei.

Anmerkung: Ich habe das nie selbst probiert, nur mehrmals gesehen. Das Mischungsverhältnis müsst ihr selbst testen. Einfach eine kleine Menge anrühren, eine 5cm hohe Schale mit Frischhaltefolie auskleiden und die Masse reindrücken. So versaut ihr euch nicht die Box und könnt schön Kuchen backen bis die Mischung das gewünschte Ergebnis erzielt. Die Testobjekte könnt ihr dann ja im Terrarium mit einarbeiten.