Unter Inkubation versteht man das künstliche Ausbrüten der Eier in einem Inkubator (Brutkasten). Einen Inkubator kann man im Handel kaufen oder selbst herstellen.
Die Inkubation ist zwar auch im Terrarium möglich, jedoch dauert dies sehr lange und die Jungtiere werden aufgrund der Temperaturen oft Männchen. Außerdem würden im Falle eines Schlupfes,
wahrscheinlich die Elterntiere über das Junge herfallen und es fressen.
Für eine erfolgreiche Inkubation ist es natürlich Voraussetzung dass die Eier befruchtet sind.
Ob die Eier befruchtet sind, erkennt man am Vorhandensein der rosafarbenen Keimscheibe, welche man bei durchleuchten mit einer Taschenlampe gut erkennen kann. Dazu einfach von unten eine kleine LED Schlüsselanhänger Taschenlampe direkt an das Ei halten und von oben hindurch blicken.
Manchmal ist diese sehr gut erkennbar, manchmal fast gar nicht. Ist sie nicht vorhanden, ist das Ei unbefruchtet, jedoch erkennt man das als Laie oft nicht so leicht. Sie kann sich sogar noch bilden während den ersten Tagen der Inkubation.
Mein Rat, packt einfach alle Eier in den Inkubator und guckt erst gar nicht nach ob sie befruchtet sind.
Sind sie es nicht, gehen sie nach wenigen Tagen kaputt und schimmeln.
Ihr könnt sie dann immer noch entsorgen.
Im Bild: Ein unbefruchtetes Ei nach der Ablage.
Der Begriff Wachseier wird oft von Anfängern fälschlich für unbefruchtete Eier benutzt.
Unbefruchtete Eier sind oft weich, schwabbelig und beim Durchleuchten mit einer gelben Flüssigkeit gefüllt ohne sichtbare Keimscheibe. Sie schimmeln auch sehr schnell wenn man sie in den
Inkubator gibt.
Im Bild seht ihr unbefruchtete Eier aller Art. Das gelbe, dritte Ei von Rechts ist schon fast ein Wachsei.
Wachsei:
Wachseier fallen zwar auch unter den Begriff ''unbefruchtet'' sehen aber ganz anders aus als unbefruchtete Eier. Sie sind hart, wachsig anzufassen und zerfließen bei Wärmeeinwirkung zu
einem Häufchen blasiger,
fettiger Substanz im Terrarium. (Wie ein Fleck Spucke aus gelber fettiger Substanz).
Das Weibchen legt sie meistens nicht in der Ablagebox, sondern einfach auf dem Boden in der Kotecke. Instinktiv spüren die Tiere ja, dass das keine normalen Eier sind und machen sich
erst gar nicht die Mühe nach einem Ablageplatz zu suchen. Wachseier besitzen keine weiße Eihülle und haben deshalb die Farbe des Eidotters. Es ist im Grunde nichts anderes als der reine Eidotter.
Ist die Ablagebox durchsichtig, haltet sie hoch und guckt darunter. Oft liegen die Eier am Boden oder an der Seite und können so geortet werden. Ansonsten liegen sie oft dort, wo der höchste
Haufen Substrat aufgeschoben wurde. Buddelt sie einfach vorsichtig mit den Fingern aus.
Wichtig ist die Eier nicht zu drehen denn die Keimscheibe wächst in den ersten Stunden nach der Ablage oben fest und der Dotter sinkt nach unten.
Inkubator oder Ei heruntergefallen?
Kein Problem, in der Regel schadet das den Babys nichts.
Die Studie eines Züchters hat ergeben dass das Eierdrehen nicht zwingend schadet, aber vermeidet es bitte weitestgehend.
Anmerkung: Das Eierdrehen gegen Ende der Brutzeit bewirkt übrigens einen Schlupf des Babys, da instinktiv ein Fressfeind vermutet wird. Sozusagen ein Selbstschutzreflex. Selbiges wird
auch ausgelöst durch Temperaturveränderung. Mir ist einmal der Inkubator überhitzt was alle schlupffähigen Jungtiere dazu veranlasst hat aus den Eiern zu kriechen. Die die es nicht geschafft
haben, seht ihr in den nächsten Fotos (wie passt das Baby ins Ei) ...
Das Thema ist schnell abgehakt. Inkubationsbehälter vorbereiten, Eier ausgraben und auf das Inkubationssubstrat legen. Deckel zu, fertig. (Der Deckel sollte die Eier nicht berühren).
Gegen Wegrollen hilft es mit dem Finger 2 Dellen bzw. Furchen in das Substrat zu machen.
Kleiner Tipp: fallen die Dellen wieder zusammen, ist das Substrat zu trocken. Bei Perlite und Seramis bleiben die Dellen so wie gegraben wenn die Feuchtigkeit passt (siehe Foto)
Übrigens: Wer hier mitdenkt, spart enorm Zeit. Bereitet einfach ca. 1 Woche vor dem Ablagetermin den Inkubator mit mehreren Brutbehältern vor. So kann dieser schonmal einfahren und es bildet sich
das richtige Klima in den Behältern.
In vielen Fachbüchern wird dazu geraten die Oberseite der Eier mit einem Stift zu markieren, damit man sie nicht versehentlich dreht. Bitte spart euch diesen Aufwand, denn er ist nicht nötig
da das Eierdrehen nichts ausmacht. Im Gegenteil...
Die Stift Markiererei ist pures Gift für das Baby. Selbst wenn es ein Körpermalstift oder ein Kinderfilzstift wäre, das kleine Geckobaby wird im Vergleich zu einem Kleinkind mit der
millionenfache Menge Substanz aus dem Stift konfrontiert und wird darunter mit Sicherheit leiden und Folgeschäden davontragen.
Hier seht ihr die Entwicklung des Embryos anhand Bildern aus dem oben empfohlenen Buch “Inkubation von Reptilieneiern” von Gunther Köhler.
Die rosafarbene Keimscheibe wächst nach einigen Stunden oben im Ei fest und aus ihr bildet sich dann der kleine Gecko. Deshalb sollte man die Eier immer mit der Keimscheibe nach oben in die
Brutbox umlagern. Dreht man die Eier, würde der Dottersack das Jungtier erdrücken oder schädigen.
So steht es jedenfalls in den Fachbüchern....
Wie passt das Baby ins Ei?
Es umklammert im Verlauf des Wachstums mit seinen Beinen, Kopf und Schwanz den Dottersack und da dieser im Wachstumsverlauf immer kleiner wird und das Ei wächst, hat auch das Baby immer mehr Platz darin. Gegen Ende der Inkubationszeit ist der Dottersack nur noch etwa Kirschkern groß und wird vom Jungtier während des Schlupfprozesses ganz oder teilweise in den Bauchraum aufgenommen.
Aussehen der Eier
Die Eier jedes Weibchens sehen etwas anders aus und das hilft beim Erkennen und Zuordnen falls mal ein paar mehr Damen gleichzeitig gelegt haben. Sie
nehmen während der Inkubation an Umfang zu, denn das Jungtier braucht Platz zum Wachsen.
Links im Bild, zwei Eier mit einem Alter von zwei Wochen mit ca. 3cm Länge und 1,5cm Durchmesser.
Die Eier rechts daneben (selbe Elterntiere). Die Eier sind 60 Tage alt und die Jungen stehen kurz vorm Schlupf.
Die Entwicklung der Eier ist auch total unterschiedlich. Die einen sind klein, die Anderen größer, die Einen fast kugelrund, die Anderen lang wie eine Salatgurke. Die einen bleiben klein, die Anderen werden 5cm groß und es schlüpfen daraus nur kleine Geckos.
Die Temperatur spielt bei der Inkubation eine sehr wichtige Rolle, denn die geschlechtliche Entwicklung der Embryos wird allein durch die Inkubationstemperatur bestimmt!!! Die Brutzeit kann je nach Temperatur zwischen 35 und 90 Tage dauern.
Inkubationstemperatur |
Geschlechtsbildung |
Zeitigungsdauer/Brutzeit |
25C° - 27C° | weiblich | 70 - 90 Tage |
28C° - 30,5C° | weiblich/männlich | 40 - 60 Tage |
31C° - 32C° | männlich | 35 - 40 Tage |
32,5C° - 33C° | weiblich | 30 - 35 Tage |
- Zwischen 26 und 27C° schlüpfen zu 99,9% Weibchen.
- Bei etwa 29C° erhält man ein gemischte Nachzuchten.
- Bei einer Temperatur von 31 bis 32C° schlüpfen fast nur Männchen.
- Ab 33C° schlüpfen weibliche Tiere aus den Eiern, mit aggressivem,
männlichem Verhalten.
- Eine Temperatur unter 25 und über 35C° tötet die Eier ab.
Ein Rat von meiner Seite: Inkubiert auf Weibchen. Männchen lassen sich so schwer verkaufen und wenn ihr gemischt inkubiert können mit viel Pech ausschließlich Männchen schlüpfen. Das macht
einfach keinen Sinn, nichtmal auf Bestellung.
Wollt ihr wirklich Männchen haben für z.B. Eigenbedarf, kauft euch einen zweiten Inkubator und stellt diesen auf 31 C° ein. Das Geschlecht entscheidet sich während den ersten 4 Wochen der
Inkubation. Danach kann man die Eier auf 31 Grad in den zweiten Inkubator legen und somit die Inkubationszeit um ca. 1/3 verkürzen. Aber Achtung! Ausfall ist möglich. Nicht jeder Embryo
verträgt das ohne Schaden zu nehmen!
Anmerkung: Habt ihr den Inkubator in einem Wohnraum stehen, kann die Temperatur im Sommer im Gerät schonmal höher sein als ihr eingestellt habt. Hier können dann trotz 26 Grad Weibchenbrütung
schonmal Männchen entstehen. Das Dachgeschoss ist hier sehr gefährlich.
Am genauesten funktionieren die Inkubatoren in einem Kellerraum (nicht der Heizraum), wo die Temperatur nicht mehr als 22 Grad beträgt.
Der Eiskeller sollte es aber auch nicht unbedingt sein. Über 15 Grad wäre ideal.
Eine Inkubation bei 26C° nennt man ''kalt inkubiert''. Bei diesen Tieren ist und bleibt die Färbung dunkler als bei wärmer inkubierten. Ein typisches Beispiel hierfür ist der Chocolat (Tremper) Albino. Er schlüpft und bleibt dunkel (schoko) braun.
Das Gegenstück ist der Tangelo. Hier wird bei 26-30 Grad begonnen und nach 4 Wochen auf 31/32 Grad erhöht um eine helle, knallige Farbe zu erreichen. Hier muss außerdem bei 31C° dauerhaft gehalten werden, da er sonst nachdunkelt.
Hier ist Buchführung ratsam damit man nicht jeden Tag in den Inkubator gucken muss. Ein Taschenbuchkalender oder ein Wandkalender kann helfen.
Die Nachzuchten jedes Weibchens schlüpfen (bei gleichbleibender Temperatur im Gerät) alle in etwa der selben Zeit und zwar bis auf den Tag genau.
Um euch die Berechnung der Schlupfzeit zu erleichtern habe ich mit etwas Hilfe ein Programm entwickelt. Ich hoffe ihr habt alle MS Excel und kennt euch etwas damit aus. Ladet es euch einfach
herunter und geht vor wie unten beschrieben :-)
Anleitung:
Spalte B: Tier ID eintragen z.B. Kürzel Vater + Kürzel Mutter + Laufende Nummer Tier + Jahreszahl (HuPi0318 für Hurricane + Pixel+ 03+2018)
Spalte C: Ablagedatum des Ei's z.B. 03.05.2018 (Tag.Monat.Jahr)
Spalte D: Schlupfdatum des Babys
Spalte E: Geschlecht des Tieres (0)0.1 heißt ''auf Weibchen inkubiert, (0).1.0 heißt ''auf Männchen inkubiert
Spalte F: Farbform des Tieres
Spalte G: Zählt nach Eingabe des Ablagedatums in Spalte C automatisch die vergangenen Tage**
Gibt man in Spalte D das Schlupfdatum ein, errechnet das Programm automatisch die Inkubationszeit und stoppt die Berechnung der vergangenen Tage.
** Die errechnete Zahl in Spalte G schwankt um bis zu 2 Tage! Das Programm rechnet grundsätzlich mit 30 Tagen pro Monat und man hat ggf. bis zu 2 Monate mit je 31 Tagen während der Inkubationszeit.
Über der Liste findet ihr eine Tabelle zur Eintragung der Zuchttiere und rechts daneben eine Tabelle mit für die Berechnung des ungefähren Schlupfdatums.
Inkubatoren gibt es viele und zwar gute, schlechte und hundsmiserable...
Welche Geräte schlecht sind, liste ich aus diversen Gründen hier nicht auf, denn ich will keine Produkt schlecht machen. PS: Die Amazon Bewertungen sagen sehr viel aus
diesbezüglich ;-)
Nur soviel von mir: Ihr wollt einen guten Inkubator? Kauft euch bitte ausschließlich die hier genannten Geräte und gebt lieber etwas mehr Geld aus.
Hersteller: Bruja
Preis: 105/ 129 Euro
Gebraucht: 50-80 Euro
Größe: 41 x 41 x 20,6cm
Fassungsvermögen:
9 Heimchendosen
Regelbereich: 20-40C° in 0,1C° Schritten
Inkubation: trocken/nass
Vorteile:
Herausnehmbare Rinne für leichtere Reinigung, Große Wasserrinne, Fast keine Temperatur-schwankungen, Feuerfest
Nachteile:
Löcher zukleben bei Luftfeuchteschwankung, Transport mit Inhalt nicht zu empfehlen (Überschwemmung), S.I.M Container passt nicht hinein
Hersteller: Bruja
Preis: 125/ 149 Euro
Gebraucht: 70-100 Euro
Größe: 54 x 41 x 20,6cm
Fassungsvermögen:
12 Heimchendosen
Regelbereich: 20-40C° in 0,1 Grad Schritten
Inkubation: trocken/nass
Vorteile:
Herausnehmbare Rinne für leichtere Reinigung, Große Wasserrinne, Fast keine Temperatur-schwankungen, Feuerfest
Nachteile:
Löcher zukleben bei Luftfeuchteschwankung,
Transport mit Inhalt nicht zu empfehlen (Überschwemmung), S.I.M Container passt nicht hinein
Preis: ca. 149 Euro
Gebraucht: 70-90 Euro
Größe: 42 x 34 x 48cm
Fassungsvermögen:
24 Heimchendosen
Regelbereich: 5-60C° in 1C° Schritten
Inkubation: trocken/nass
Vorteile:
Digitale Temperatur-anzeige, Platzsparende, stabile Bauweise, Beleuchteter Innenraum,
Inkubation auf zwei verschiedene Geschlechter gleichzeitig möglich.
(Schwankt um ca. 2C° vom unten zu oben)
Nachteile:
Temperaturabweichung von 1-4C° zur Anzeige!,
Kleine Wasserrinne
Hersteller: Jäger
Preis: 145/ 190 Euro
Gebraucht: 80-120 Euro
Größe: 40 x 13 cm
Fassungsvermögen: 8 runde! Behälter 10cm Ø
Regelbereich: 22-40C° in 0,1C° Schritten
Inkubation: trocken/nass
Vorteile:
Deckel transparent,
Gerät ist sehr genau,
stabile Bauweise
Nachteile:
Feuchtbrutset (Wasserrinne + Gitter) und Modul zur Nachtabsenkung muss extra bestellt werden,
Runde Form schränkt bei den Boxen sehr ein.
Hersteller: Stefanski
Preis: 50 Euro
Gebraucht: 20 Euro
Größe: 44 x 32 x 21cm
Fassungsvermögen: 6 Heimchendosen
Regelbereich: 24-34C° per 1C° (Aquarienheizer)
Inkubation: nur nass
Vorteile:
Analoges Thermometer und Hygrometer, Brutsubstrat und Heimchendosen im Lieferumfang enthalten.
Nachteile:
Die analogen Messgeräte sollten gegen digitale
getauscht werden (Mehrkosten ca. 20 Euro), Da rentiert sich dann schon ein gebrauchtes Markengerät
Ein Rat zum Schluss: Kauft euch ein digitales Thermometer und installiert dies im Inkubator. Es dient der Kontrollmessung, da alle Inkubatoren, auch der so genaue Jäger oder Bruja eine geringe Temperaturschwankung aufweist.
Aquarienmethode:
Die Selbstbauvariante besteht aus einem alten Aquarium, in das man ca. 10cm hoch Wasser füllt. Auf Abstandhalter (Steine etc.) legt man ein Lochblech und auf Dieses werden dann die Heimchendosen
mit den Eiern gestellt. Im Wasser bringt man einen Aquarienheizstab an, der für die nötige Temperatur im Inkubator sorgt.
In der Plastikbox misst man nun mit einem Thermometer die Temperatur und regelt diese solange am Heizstab, bis man die gewünschte Temperatur erzielt.
Ein Hygrometer misst ständig die Luftfeuchte, denn diese darf nicht unter 75% sinken. Aufgrund des entstehenden Kondenswassers, wird über den Brutbehältern schräg eine lose Glasplatte angebracht. An dieser kann das Kondenswasser ablaufen ohne auf die Eier zu tropfen.
Meine Meinung: Bitte lasst den Eigenbau sein. Die ganzen Materialien kosten soviel wie ein gebrauchter Inkubator und der funktioniert tausendmal besser und genauer. Bei mir überhitze übrigens der Heizstab...
Kühlschrankmethode:
Hier besorgt man sich einen gebrauchten oder defekten Mini- oder Weinkühlschrank mit verglaster Türe für ca. 30 Euro.
Die Heiztechnik könnt ihr entfernen oder so abklemmen, dass nur noch das Licht funktioniert. Die Flaschengitter ersetzt man mit Edelstahlgittern und bringt an der Rückwand ein 3m Heizkabel an. Das Heizkabel wird zuerst mit Heißkleber geklebt und dann mit Aquariensilikon zusätzlich fixiert, da sich der Heißkleber wieder lösen kann. Zusätzlich installiert man ein Thermo Control, welches das Heizkabel präzise steuert.
Die ganze Technik kann man durch die Isolierung der Rückwand bohren. Kostenpunkt ca. 100 Euro.
Anmerkung: Diese Methode ist etwas für Profis die viele Eier ausbrüten müssen und einen großen Kühlschrank benötigen.
Meine Erfahrung: Bei mir hat das Thermo Control aus ungeklärter Ursache versagt und der Kühlschrank überhitzte auf 60C°... Was mit dem Inhalt passierte will ich euch gar nicht erzählen....
Brutsubstrate gibt es viele und alle haben Vor- und Nachteile. Die Wahl wird eingeschränkt durch den Inkubator und den Inkubationsbehälter bzw. die Inkubationsmethode. Manchmal schimmelt das Substrat oder die Eier und man muss den Grund herausfinden oder wechseln. Ich liste euch mal die gängigen Substrate mit all ihren Pro und Contras auf. Welches Ihr benutzt, bleibt euch überlassen.
Jetzt habt ihr hoffentlich den Inkubator, die Brutbehälter und das Substrat gewählt.
Ein Frage bleibt aber noch offen. Wie wollt ihr inkubieren?
Offene Inkubation
Hierfür benötigt ihr 70-90% Luftfeuchte im Inkubator selbst. Dies wird durch Befüllen der Wasserrinnen im Gerät und das Brutsubstrat erreicht.
Geeignet sind hierfür alle oben genannten Inkubatoren, Heimchendosen und alle Substrate. Beim Bruja Inkubator muss man oft noch einige Luftlöcher zukleben, damit die nötige
Luftfeuchte erreicht und gehalten wird. Es ist wichtig die Heimchendosen entweder ohne Deckel oder mit schräg aufgelegtem Deckel zu benutzen damit kein Kondenswasser auf die Eier
tropft. Eine Aktenklammer ist ein praktischer Helfer beim Offen halten der Deckel.
Nachteil: Hoher Pflegeaufwand durch ständige Kontrolle der Luftfeuchte und der Substratfeuchtigkeit, geschlüpfte Jungtiere entwischen aus den offenen Boxen und können im
Wasserbehälter ertrinken wenn dieser tiefer als 2cm ist, Eier schimmeln leicht wenn das Klima nicht passt.
Geschlossene Inkubation
Hier bleibt der Brutbehälter geschlossen und lüftet lediglich durch ein 2-3mm großes Loch im Deckel. Dieses bringt man mit einer Lochzange oder einem
heißen Metall- Schaschlikspieß zu Stande. Das Loch sollte nicht über den Eiern sein, da sich hier Kondenswasser sammeln und herabtropfen kann.
Für diese Methode benötigt ihr im Inkubator kein Wasser! Die richtige Luftfeuchte bildet sich von selbst im Behälter durch das Substrat. In der Regel muss man nur 1-2x nachfeuchten bis zum Schlupf. Die Eier fallen zwar nicht ein wenn es zu trocken wird aber wachsen auch nicht weiter.
Geeignet sind hierfür der Bruja, der Herb Nursery und die Jäger Kunstglucke. In Verwendung mit allen Substraten, Verpackungsbechern, dem S.I.M. Container, dem GEO und dem Micro
Inkubator. Beim S.I.M., beim GEO und beim Mikro Inkubator liegen die Eier NICHT im Brutsubstrat sondern auf einem Gitter darüber. Das soll mehr Sauerstoff ans Ei bringen, so dass sich die Jungen
schneller entwickeln und bei zu nassem Substrat nicht ertrinken.
Nachabschaltung:
Einige Züchter inkubieren mit Nachtabschaltung. Hier hängt der Inkubator an einer Zeitschaltuhr, welche ihn nach 12 Stunden Betrieb ausschaltet. Nach dieser Pause läuft er wieder weiter. Schaden tut das den Eiern zwar nicht aber es verlängert die Inkubationszeit.
die Eier einfallen?
Das geschieht nur bei Substraten die den Eiern an der Kontaktfläche Feuchtigkeit entziehen. Dies ist der Fall bei Vermiculite und Kokoshumus. Bei Seramis und Perlite wächst das Ei einfach nicht
weiter, da bei geschlossener Inkubation im Behälter zu wenig Luftfeuchtigkeit vorhanden ist. Das Gleiche gilt für die Inkubation mit GEO, S.I.M. usw., wo die Eier keinen Kontakt mit dem
Brutsubstrat haben.
Achtung! Bei offener Inkubation fallen die Eier trotzdem ein, aufgrund der Luftzirkulation im Inkubator.
Feuchtet man das Substrat nach, nimmt das Ei wieder schnell an Umfang zu und die Dellen verschwinden.
Will man Vermiculit oder Kokoshumus nachfeuchten, geht man nach Gefühl oder man entnimmt die Eier dem Substrat, hält den Behälter unter den Wasserhahn, lässt das Substrat vollsaugen und presst es mit der Hand aus. Wenn kein oder nur noch kaum Wasser heraustropft und es so ''reisst'' wie im Foto, ist die Konsistenz richtig.
sich Schimmel am Ei bildet?
Schimmel am Ei ist meistens ein Hinweis auf falsches Klima im Inkubator, kann aber auch am Ablagesubstrat liegen das an den Eiern haftet. Gerade Kokoshumus ist manchmal mit Pilzsporen
kontaminiert, was sich dann auf die Eier auswirkt. Pilze mögen es warm dunkel und feucht.
Zuerst bildet sich ein feiner haariger Flaum auf den Eiern den man mit einem weichen Taschentuch abwischen kann. Taucht das Tuch dazu in eine ganz leichte Essiglösung, denn Essig beugt Schimmel
vor. Natürlich ist es ganz wichtig auch das Brutsubstrat und den Behälter zu erneuern, denn es bringt ja nichts die Eier zu reinigen und sie dann wieder in das verseuchte Substrat zu
legen...
In Schritt 2 überprüft ihr am Besten den Inkubator. Passt die Luftfeuchte? ist sie zu hoch oder zu niedrig? wie ist die Temperatur?
Oft genügt hier schon eine Veränderung dass nichts mehr schimmelt. Kommt das öfter vor, wechselt am Besten das Ablagesubstrat (ganz neu kaufen) und auf eine andere Inkubationsmethode und ein
anderes Substrat umsteigen. Bei Vermiculite und offener Inkubation sind bei mir oft Eier geschimmelt.
Eine Erste Hilfe ist es auch dem Substrat Aktivkohle beizumischen. Diese entzieht Schadstoffe aber auch Wasser.
Die Eier in den Bildern sind nicht mehr zu retten. Hier kam der Schimmel aufgrund Absterben des Embryos. Sie riechen dann erdig, und müssen entsorgt werden.
die Eier reißen?
Ist das Brutsubstrat zu feucht und liegen die Eier direkt darauf, saugen sie sich mit Wasser voll. Sie werden an der Kontaktstelle bohnenförmig und ist dort
die Eihülle beschädigt, reißt diese ein. Das schadet dem Embryo jedoch nichts, sofern die Eimembran unter der Schale nicht beschädigt ist.
Diese kommt dann zum Vorschein und die Eier werden relativ groß, da sie sich weiter ungehindert vollsaugen können und die Eihaut keine Begrenzung mehr ist. Es ist trotzdem ratsam das Substrat zu
wechseln bzw. die Feuchtigkeit auf Normalniveau zu reduzieren.
Es schlüpfen hier trotzdem gesunde Jungtiere. Man muss nur etwas aufpassen mit dem Handling der Eier. Sanfter zupacken ist hier angesagt und hoffen dass die Eihaut nicht noch weiter einreißt.