Ein kurzer Einblick in die Haltung


Leopardgeckos zählen zu den am Einfachsten zu haltenden Reptilien überhaupt.

Sie verzeihen selbst grobe Haltungsfehler jahrelang, bevor es zu Krankheiten oder dergleichen kommt.

Trotzdem sollte man jedes Haustier artgerecht halten und das möchte ich euch auf dieser Homepage detailliert vermitteln.

Beginnen wir also mit einer kleinen Übersicht... 


Wo lebt der Leopardgecko?


Der wissenschaftliche Name des Leopardgeckos lautet Eublepharis macularius. Er gehört zur Familie der Lidgeckos (Eublepharinae) und lebt ursprünglich im südwestlichen Asien. Man findet ihn dort in folgenden Ländern: Irak/Iran, Turkmenistan, Afghanistan, Pakistan und Indien.

Er bewohnt relativ trockene Gebiete, vor Allem felsige Steppen und Halbwüsten. Tagsüber hält sich der nachtaktive Bodenbewohner in Erdhöhlen (oft von Mäusen), Felsspalten und unter Steinen auf. Bei Anbruch der Dunkelheit verlässt er sein Versteck und begibt sich auf Nahrungssuche. Er frisst alles was sich bewegt und in sein Maul passt, vor allem Insekten, Spinnentiere und manchmal sogar kleine Mäusejunge und andere Wirbeltiere.

 

Mit freundlicher Unterstützung von http://notchtheworld.com
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Er ist kein aktiver Jäger, sondern streift eher ziellos umher, bis er Beute bzw. Bewegung erspäht. Im Winter halten die Tiere Winterruhe, um die kalten Temperaturen dort zu überleben. Ihr könnt also sehen, die Landschaft ist eher bergig, mit erdigem Bodengrund, vielen Steinen und eher karg mit Buschwerk bewachsen.

Genauso sollten wir das auch im Terrarium umsetzen. Das bedeutet erdiger, lehmhaltiger Bodengrund, etwas sandig aber nicht gänzlich, wie es viele Jahre praktiziert wurde und noch immer wird. -> Der Leopardgecko ist kein Wüstentier!

Der Bodengrund sollte, wie ihr im Bild oben sehen könnt, uneben sein und mit der Dekoration "verschmelzen". Wie in freier Natur eben.


Leider sieht man noch immer sehr oft Terrarien, in denen feuchtes Sand-Lehmgemisch einfach ebenerdig reingedrückt und die Deko nur oben draufgestellt wird. Im nächsten Bild seht ihr eines meiner Terrarien, welches ich vor vielen Jahren zu Ausstellungszwecken angefertigt habe. Zu dieser Zeit hat man die Terrarien so gebaut, was leider alles andere als artgerecht war.


Hier die gröbsten Fehler:

  • Das Tier kann nicht graben, weil das Sand- Lehmgemisch hart wie Beton ist
  • Es gibt kaum Rückzugsorte (fehlendes Chaos)
  • Die Beleuchtung ist falsch (fehlende Grundbeleuchtung)

Leider sieht man diese Terrarien immer noch sehr oft und solltet ihr so eines besitzen, baut es bitte um, zum Wohle der Tiere!

Das sind grob gesagt Wüstenterrarien und Leopardgeckos leben nicht in der Wüste!

Übrigens auch nicht auf Fliesenboden oder Calciumsand....Aber dazu komme ich im Verlauf meiner Seite noch.


Haltung heute


Heute wissen wir es besser und versuchen die Haltung viel artgerechter zu gestalten. Die Tiere sollen sich wohlfühlen und ihren natürlichen Instinkten nachgehen können. Wir arbeiten also zusammen mit Mutter Natur und nicht gegen sie, d. h. grabfähiger lehmhaltiger Bodengrund kommt vom Waldrand und Deko aus dem Wald. Wir verbauen trockene Büsche, Wurzeln, Äste, Rinde, Steine, echte Pflanzen (z.B. Bogenhanf) und schaffen den Tieren das Chaos, dass sie auch in freier Natur vorfinden würden.

P.S.: Auch von Haltern die in der Stadt leben, kann man erwarten in den nächsten Wald zu fahren, um dort artgerechte Materialien zu besorgen. Sollte dies jemanden absolut unmöglich sein, gibt es heutzutage Gott sei Dank auch kaufbare Alternativen, welche ich im Verlauf der Seite aufzeige und euch auch verlinke.

 

Als dämmerungs-/ nachtaktives Tier, döst der Leopardgecko tagsüber in verlassenen Höhlen anderer Tiere (z. b. Mäuse) oder in Spalten unter Steinen. Dort hat es ein für ihn angenehmes Klima und die lichtempfindlichen Augen werden geschont.

Klimazonen sind somit sehr wichtig in der Haltung, aber in einem "Beton" Terrarium wie oben, kann man ihnen diese nicht anbieten. Er kann seinem natürlichem Verhalten nicht nachgehen und ab diesem Punkt machen wir uns bereits strafbar, denn damit verstoßen wir schon gegen § 2 des Tierschutzgesetzes:

 

Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,

1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen.

2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden.

3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.

 

Ich möchte fast behaupten, kein Reptil ist so einfach artgerecht zu halten wie der Leopardgecko und die Verwendung von natürlichem Bodengrund, Deko usw. spart euch jede Menge Geld in der Anschaffung. Somit dürften die Tiere auch noch dazu die "günstigsten" Reptilien in Sachen Anschaffung und Unterhalt sein. Nachfolgend ein paar Eindrücke aus meinen Terrarien:



Mehr Eindrücke zum Bau meiner Terrarien und natürlich noch mehr Bilder könnt ihr HIER sehen.

 


Was lernen wir daraus?

Artgerechte Haltung ist kein Hexenwerk. Man muss sie nur richtig umsetzen :-)

Im Verlauf dieser Seite gehe ich detailliert auf dieses Thema ein und auch auf die Beleuchtung denn dort scheiden sich wirklich die Geister....

Der Eine ist pro UV Beleuchtung, der Andere strikt dagegen. Meines Erachtens und meiner Erfahrung nach, schadet sie keinesfalls, wenn die Richtige verbaut wird.

 

Aber nun lasst uns erst einmal mit den gröbsten Haltungsfehlern beginnen, damit ihr die schonmal nicht macht.