Ein Terrarium ist zur Reptilienhaltung ideal geeignet. Es ermöglicht die konstante Einhaltung von Klimabedingungen, die der Bewohner zum Leben benötigt. Für Leopardgeckos beheizen wir das Terrarium und damit kein Hitzestau entsteht, muss eine Belüftung und eine Luftzirkulation vorhanden sein. Das ist auch genau der Grund, weshalb Aquarien oder ein Nagerkäfig ungeeignet sind. Das Eine hat keine Luftzirkualtion und das Andere zuviel davon und hält somit das Klima nicht aufrecht.
Ein bioklimatisches Terrarium (wir kommen später dazu) erfordert sogar noch konstantere Klimabedingungen und das schafft man eben nur mit einem Terrarium.
In der Tabelle findet ihr die entsprechende Terrariengröße zu eurer Wunsch Tieranzahl. Bitte keinesfalls unterschreiten und lieber immer eine Nummer größer wählen, denn Leos machen süchtig! Wer da keinen Platz mehr hat, muss neu bauen und das kostet Geld.
Warum nicht höher als 80cm?
Leos klettern gerne und genauso leicht stürzen sie dabei ab oder springen einfach in die Tiefe.
Das kann schnell tödlich enden und deshalb sollte der höchste Punkt im Terrarium bei max. 60cm ab Bodenoberkante sein. Allgemein sind Leos hart im Nehmen und
mir sind auch schon welche aus dem Terrarium aus 1m Höhe auf den Boden gestürzt. Das macht ihnen normal nicht viel aus, vorausgesetzt sie fallen mit einem Bauchklatscher auf eine gerade
Fläche, aber im Terrarium ist Deko und hierauf fallen sie unkontrolliert und können sich dabei schwer verletzen.
Der Tiefe und Breite sind übrigens keine Grenzen gesetzt ;-) Tobt euch also ruhig aus.
Anzahl Tiere | Breite in cm | Höhe in cm | Tiefe in cm |
1 | 80 | 50 | 50 |
1-2 | 100 | 50 | 50 |
2-3 | 120 | 50/60 | 60 |
4-5 | 150 | 60 | 60 |
6-8 | 180 | 60/80 | 80 |
9-10 | 200 | 70/80 | 80 |
ab 11 | 250+ | 80 | 80 |
Welche Größe bei Haltung von Männchen + Weibchen?
Wünscht ihr euch ein Männchen, haltet es besser einzeln von den Weibchen getrennt. Wenn ihr unbedingt eine 1.X Gruppe halten wollt, dann bitte erst ab einer Breite
ab 150cm und mindestens 1.3, also 1 Männchen mit 3 Weibchen (ADULT!), damit sich der Paarungstrieb des Männchens auf mehrere Weibchen verteilt. Das reduziert den Stress für jedes
einzelne Tier und es treten weniger Komplikationen auf (Legenot, Stress, Raufereien,..)
Terrarien gibt es in vielen Materialien, die günstig aber auch sehr teuer sein können. Nicht alle bekommt man in jeder Größe aber der Markt passt sich an und manchmal muss man auch nur ein kleines bisschen einfallsreich sein wenn man etwas Besonderes sucht. Es gibt auch keine eierlegende Wollmilchsau, da ein Terrarium immer auch ein Möbelstück ist. Es muss zum Raum passen und den Ansprüchen des Bewohners entsprechen.
Haltung für Züchter - Racksystem
Die Haltung ist für Züchter ideal, weil die maximale Hygiene zur Aufzucht von Jungtieren bietet. Man kann Racks außerdem zur Quarantänehaltung nutzen und die Tiere kommen nicht miteinander in Kontakt, was die Krankheitsinfektion zwischen den Tieren einschränkt. Alle Großzüchter arbeiten mit diesem System in großen klimatisierten Hallen oder Räumen. Wie ihr ein Rack baut, erfahrt ihr HIER.
Für die dauerhafte Haltung sind Racks bei entsprechender Boxengröße zwar geeignet, aber nicht artgerecht. Rackhaltung kann somit bei Kontrolle durch das Ordnungsamt bemängelt werden!
Kleiner Life Hack: Man kann den Terrarienunterschrank als Rack ausbauen und darin Zubehör verstauen. Muss man ein Tier separieren, hat einen Neuzugang oder will züchten, ist man gleich gerüstet.
Kurzum: Lasst die Finger davon....Die ehemaligen Bewohner könnten mit Parasiten infiziert gewesen sein und dann stecken sich eure Leos über das Terrarium damit an. Man macht ja nicht umsonst wochenlang Quarantäne und setzt die Tiere dann solch einer Gefahr aus.
Was Anderes ist es natürlich, wenn ihr die Tiere mit Terrarium übernehmt. Aber auch hier bitte Kotproben einschicken und je nach Befund das Terrarium erneuern oder desinfizieren und die Tiere in Quarantäne stecken zur Behandlung.
Der handwerklich Begabte kann sich natürlich sein Terrarium nach eigenen Vorstellungen selbst bauen. Dies ist gar nicht so schwer wenn man nicht gerade zwei linke Hände besitzt :-)
HIER findet ihr Anleitungen, Tipps und Tricks zum Terrarienbau.
Zu Anfang stelle man sich folgende Frage: Wie hat so ein Leopardgeckoterrarium auszusehen? Die Antwort ist einfach: Möglichst
naturnah!
Nun wir waren schon immer und sind uns selbst heute oft nicht bewusst, woher Leopardgeckos kommen und welche Bedürfnisse sie haben.
Auch wenn sie seit hunderten Generationen aus Nachzuchten stammen und beinahe alles verkraften, sind es dennoch wilde Tiere, die man korrekt halten sollte. Und das ist so einfach wenn man weiß wie, denn die Natur gibt uns fast alles was wir benötigen. Ob Erde, Steine, Äste, Wurzeln, Rinde,... alles findet man in der Natur und dass was es nicht gibt, finden wir im Baumarkt oder Zoohandel.
Haltungstrends, Fehlinfos und grobe Fehler:
Leider erlebe ich in meiner Beraterfunktion viel davon und habe selbst schon genug gemacht, indem ich neuen Haltungstrends folgte wie Fliesenboden, Calciumsand,...usw.
Mit der Zeit wird man schlauer und erlebt dann so Einiges in Facebook und Co. über das man sich ärgert. Kürzlich las ich einen Beitrag mit der Aussage ''Mir gefiel der Sandboden nicht, also habe ich Fliesen reingemacht'' (das wird oft auch aus Angst vor dem Sandfressen gemacht).
Liebe Halter die das so machen: Ist euch eigentlich bewusst dass man euch dadurch wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz anzeigen kann?
Ein Tier artgerecht und seinen Bedürfnissen entsprechend zu halten ist gesetzlich vorgeschrieben und Fliesenboden gehört hier nicht
dazu!
Es gibt einen Grundsatz bei der Einrichtung:
Dem Halter muss es nicht gefallen! Es muss artgerecht sein und dem Tier gefallen!
Haltungstrends wie Fliesen, Calciumsand, Kokoshumus, Pinienrinde, Vogelsand, Holzfasern oder Nagerstreu als Bodengrund oder gar Hamsterhäuschen, Hängematten für Ratten, Barbie, Einhörner, Trolls oder auch eine bunte Disco Beleuchtung geht gar nicht. Leider alles schon gesehen...
Leute ernsthaft!...Leos sind Reptilien aus der Steppenregion und kein Hamster, Bartagame, Schlange oder Tropengecko!
Informiert euch bitte und setzt die Haltung dann artgerecht um. Ich unterstütze euch gerne!
Natürlicher Lebensraum:
Der natürliche Untergrund ist erdig-sandig, mehr fest als lose, lehmhaltig, mit Geröll und Gestein durchsetzt, bewachsen mit kleinen Büschen, kargem Gras und
uneben!
Tagsüber hält sich der nachtaktive Bodenbewohner in kühlen, feuchten und trockenen Erdhöhlen, Felsspalten und unter Steinen auf. Bei Anbruch der Dunkelheit verlässt er sein Versteck, wärmt sich auf warmen Steinen auf, tankt noch etwas UV Licht und begibt sich dann auf Nahrungssuche d.h. er läuft herum bis er etwas sieht, pirscht sich an und schnappt zu. Er jagt also nicht aktiv nach Beute, sondern frisst eher was ihm grade vor die Nase läuft.
Was lernen wir daraus?
Ihr habt bestimmt schon tausendmal gelesen, dass der Bodengrund fest sein muss, damit ihn der Gecko nicht frisst, nicht einsinkt und nicht graben kann. Dem ist aber nicht so! Ein gesundes Tier frisst selten und wenn, dann nur wenig Bodengrund, um fehlende Mineralien zu sich zu nehmen. Füttert man die richtigen Mineralienpulver zu, entsteht kein Mangel und somit ist dieser Irrglaube schonmal aus der Welt geschafft. Da Leopardgeckos von Natur aus graben, gehört grabfähiger Bodengrund zur artgerechten Haltung und reiner (Spiel)sand oder Fliesen sind der falsche Weg und nicht artgerecht.
Um ehrlich zu sein, haben viele passenden Bodengrund vor der Haustüre und wissen dies nicht.
Die erste Anlaufstelle sind Baustellen, wo der Erdaushub oft nur herumliegt. An Waldrändern und Bruchkanten wird man auch fündig. Man braucht lediglich eine Schaufel und ein paar Emer oder Tüten und schon kann man loslegen. Natürlichen Bodengrund muss man oft erst sieben, um die größeren Steinchen zu entfernen und manchmal auch noch etwas Lehmpulver untermischen. Das kommt ganz auf die Region an aus der man kommt und wie lehmhaltig der Bodengrund dort ist. Die herausgesiebten Steine werfen wir nicht weg, sondern verwenden diese wieder als Deckschicht. Insekten in der Erde stören uns auch nicht und auch keine Keime oder dergleichen, ihr braucht also nichts abzubacken oder so.
Schüttet die Erde einfach ins Terrarium und lasst euerer Fantasie freien Lauf mit der Einrichtung. Alles was dann in den nächsten Wochen so rauskriecht, verschwindet von selbst irgendwann oder wird Leo Futter.
Die Alternative aus dem Zoohandel: Terrarienerde
Die Firma Lucky Reptile bietet das grabfähige Substrat ''Desert Bedding'' an. Dabei handelt es sich um feine Erde, gemischt mit Tonpulver und Farbpigmenten. Auch größere Erdstückchen sind enthalten. Erhältlich in beige, weiß, gelb und Outback Rot, kommt dieses Substrat dem der natürlichen Umgebung sehr nahe. Trotzdem sollte man noch Lehmpulver beimischen, es feucht verarbeiten und öfter besprühen, sonst staubt es und wird irgendwann locker.
Auch Exo Terra hat mittlerweile einen naturnahen Bodengrund im Angebot. Das "Stone Desert" enthält feine bis daumengroße Erdklümpchen in verschiedenen Farbnuancen. Dieses Substrat solltet ihr tatsächlich nur anfeuchten, da es sonst hart wie Beton wird. Man kann damit sehr gut Landschaften gestalten, in gut feuchtem Zustand stabile Tunnelsysteme bauen, sowie auch die Rückwand damit verputzen. Für unsere Leopardgeckos meines Erachtens der natürlichste kaufbare Bodengrund der aktuell auf dem Markt ist.
Grabfähigen Bodengrund richtig anwenden
Viele denken jetzt sie kaufen Terrariensand weil draufsteht grabfähig und füllen den einfach so ins Terrarium und dann passt das schon. Das ist ein riesengroßer
Fehler!
Egal ob ihr natürlichen Bodengrund verwendet, Desert Bedding oder Sand-Lehmgemisch, ihr müsst ihn IMMER anfeuchten und andrücken, dass die Oberfläche
verdichtet wird. Der Lehmanteil wird mit Feuchtigkeit zu Kleber und sorgt nach dem Trocknen für Festigkeit.
(Leopardgeckos laufen ungern auf weichem Bodengrund wo sie einsinken).
Ihr müsst außerdem dafür sorgen, dass er auch verdichtet bleibt und das schafft ihr am Besten mit kleinen Steinchen und anderer Naturdeko wie Ästen, Wurzeln usw. Wie hier im Foto zu sehen, habe ich auf die Sandoberfläche Wurzeln und Steine gelegt, dazwischen ein paar Pflanzen gesetzt und die Zwischenräume mit Kies aufgefüllt. Diesen habe ich zuvor aus der Walderde gesiebt und so eine feste und strukturierte natürliche Oberfläche geschaffen.
Den Tieren steht es frei zu graben aber der Bodengrund ist trotzdem trittfest, abwechslungsreich und es herrscht natürliches Chaos. Das Highlight in meinem Terrarium: Unter dem grabfähigem Bodengrund vom Waldrand verläuft ein Staubsaugerschlauch bis zur Wetbox. Dieser ersetzt die trockene Höhle und endet in einer Feuchten. Er bietet den Tieren den erforderlichen Rückzugsort und bildet in diesem Fall die verlassene Höhle von Mäusen nach, die Leos auch in freier Natur nutzen.
Was wenn ihr in der Natur keinen passenden Bodengrund findet und euch das Dessert Bedding zu teuer ist?
Dann ist es natürlich kein Beinbruch auf das gute alte Sand- Lehmgemisch zurückzugreifen. Besorgt euch einfach aus dem Baumarkt Spielsand/ Sandkastensand (ohne Geruch) oder Terrariensand (günstig bei Ebay) oder Reptilite Calciumsand von Blue Iguana (ist sehr fein) und mischt diesen mit Lehmpulver.
Das richtige Verhältnis ist 10 zu 1 (10kg Sand : 1kg Lehmpulver).
Ich persönlich würde aber trotzdem versuchen in das homogene Gemisch irgendwie Struktur zu bringen. Zierkies bekommt man ja auch im Baumarkt und bitte betoniert den Bodengrund nicht flach in das Terrarium....
Als Warnung vorweg: Terrariensand und Spielsand enthält keine Mineralien! Wenn ihn die Tiere fressen, weil sie einen Mineralienmangel haben, tun sie das in Massen und durch das Lehmpulver und seine Beschaffenheit, verdichtet er sich im Magen, wodurch eine lebensgefährliche Verstopfung entsteht.
Tipp: In der Einkaufsliste findet ihr alle Bodengrund Empfehlungen und den Bodengrund Mengenrechner. -> LINK
Was wenn ihr einen Leopardgecko habt der chronisch Sand bzw. Bodengrund frisst?
Chronisch heißt in diesem Fall ihr habt alles an Mineralienpulvern versucht und er tut es trotzdem immer wieder.
Dann klickt HIER für alternative Bodengründe.
Über den Sinn und Unsinn einer Rückwand mit Quetschspalten im Terrarium wird gerade* (*2020) heftig diskutiert. Viele Jahre lang war eine Rückwand das absolute MUSS in jedem Terrarium, um den Tieren die beliebten Quetschspalten anzubieten. Fans naturnaher Haltung sprechen sich dagegen aus, da in der Natur ja auch keine Rückwand vorhanden ist. Es gibt aber Abhänge, Berge und Hügel da wo Leopardgeckos herkommen. Wir halten die Tiere ja nicht mit unendlich Platz wie in freier Natur, sondern müssen den geringen Platz im Terrarium für die Tiere sinnvoll gestalten und nutzen. Eins steht fest: Die Tiere haben durch eine Rückwand Platz zum Klettern und können das Terrarium so dreidimensional nutzen, ohne großen Flächenverlust und mal ehrlich, Leos lieben Quetschspalten. Sie fühlen sich sicherer beim Wärmebad und schöner aussehen tut so ein Terrarium doch auch mit Rückwand. Sie nutzt also Mensch und Tier ☺
Wie ihr so eine Rückwand baut, erfahrt ihr HIER. Wer keine nutzen will, oder das Terrarium als Raumteiler nutzt, begeht auch kein Verbrechen aber dann bitte das Terrarium besser strukturieren oder gleich größer kaufen um genug nutzbare Fläche zu schaffen.
Wetbox / feuchte Höhle
Ein sehr wichtiger Teil der Einrichtung ist die Wetbox, eine feuchte, kühle Höhle in die sich die Tiere während der Häutung zurückziehen können. Eine Wetbox kann
man leicht selbst herstellen. Hierzu eignen sich Plastikboxen aller Art (Tupperware, alte Eisboxen etc.) die mind. eine Höhe von 6 cm aufweisen. In den Deckel der Box bohrt oder schneidet man ein
Loch, durch welches sich der Gecko leicht hindurchzwängen kann.
3cm ist ein guter Lochdurchmesser und mit einer Lochsäge + Akkuschrauber geht das schneiden sehr einfach.
Natürlich gibt es auch fertige Wetboxen im Handel zu kaufen. Beliebt ist der ZooMed Repti Shelter, der Terra Exotica Hiding Shelter und die Dragon Wetbox. Größe small/ klein für 1 Tier genügt vollkommen. Medium/ mittel ist gut für 2-3 Leos aber fast schon zu groß, da sich Leos gerne in enge Höhlen quetschen und Verstecke lieber alleine nutzen. Farblich ist da eigentlich für jeden etwas dabei und wenn nicht, Sprühlack drüber und besanden damit sie zum Terrarium passt.
Was kommt in die Wetbox?
Besonders gutes Substrat ist Kokoshumus, auch oft als Kokoserde oder Kokosfaser bezeichnet. Bitte kauft diesen (online oder vor Ort) ausschließlich im Zoofachhandel. Es gibt ihn nämlich auch im
Baumarkt als Pflanzenerde bzw. Zimmerpflanzensubstrat (leider dann gedüngt und damit für uns unbrauchbar). Es gibt verschiedene Größen und durch Zugabe von Wasser, weicht der Ziegel auf und
verdreifacht ca. seine Masse. Kauft also nicht zu große Ziegel wenn ihr nur einen Leo habt ☺
Die korrekte Feuchte besitzt das Substrat, wenn man eine Hand voll nimmt und dieses zusammendrückt. Tropft kein oder kaum Wasser heraus, ist es richtig und kann in die Wetbox gegeben werden. Zum Nachbefeuchten einfach ein Schuss Wasser reingießen, das Gefühl dafür kommt mit der Zeit.
Den restlichen Humus kann man wieder trocknen oder man füllt ihn in einen Eimer mit Deckel bis zur nächsten Verwendung.
Wann Substrat wechseln?
Das Wetbox Substrat muss man nicht oft wechseln. Eigentlich nur, wenn die Leos reinkoten, wenn es stinkt, zu wenig geworden ist, schimmelt oder Insekten ihre Eier
darin abgelegt haben. Manchmal trifft man bei der Kontrolle auf "Ameisen" in dem Fall sind das junge Grillen und Heimchen weil freilaufende Insekten ihre Eier darin abgelegt haben. Die
Wetbox zwischendurch in der Mikrowelle zu erhitzen kann da viel helfen ☺
Die Alternativen zu Kokoshumus:
Verkleidung der Wetbox:
Wem die Sichtbarkeit der Wetbox nicht gefällt, der kann diese mit Steinen, Ästen, Rinde oder Kork verdecken oder man bastelt aus Styropor und Fließenkleber eine Hülle im Felsdesign passend zur Rückwand. Im Handel sind natürlich auch fertige Wetboxen mit Deko- Oberfläche erhältlich.
Leos lieben übrigens enge Verstecke, da sie sich darin sicherer fühlen, wählt die Wetbox also nicht zu groß, sonst wird sie nicht benutzt.
Standort der Wetbox im Terrarium:
Ideal sind kleinere Wetboxen und für jedes Tier eine, verteilt im kühlsten Bereich, sowie in den wärmeren Zonen. Wird eine Box gar nicht benutzt, einfach umstellen, denn dann passt den Tieren etwas nicht. Manchmal wird auch das Substrat nicht akzeptiert. Seid einfach etwas flexibel und testet es aus ☺
Trockene Höhle
Ebenso wie die feuchte Wetbox brauchen Leos trockene Höhlen in verschiedenen Temperaturzonen.
Man kann sie in der Rückwand oder Röhren im Bodengrund einbauen oder einfach nur Kokosnusshälften, Blumentöpfe und Rindenstücke verwenden. Am Liebsten nutzen Leopardgeckos Steinaufbauten unter dem Wärmespot, wo sie sich im Schatten dösend aufwärmen können.
Wasserschale
Jedes Lebewesen braucht Wasser zum überleben. Leopardgeckos nehmen den Großteil ihres Flüssigkeitsbedarfs über das Futter und durch Ablecken des Morgentaues von Gegenständen auf. Trotzdem sollte man den Tieren eine Wasserquelle zur Verfügung stellen und diese täglich frisch befüllen. Kalkrückstände kann man mit heißem Essigwasser reinigen und die gekauften Schalen kann man auch gut abkochen.
Schale mit Calciumpulver
Leos brauchen als Hauptmineral Calcium für den Knochenbau und die Eierbildung. Es sollte grundsätzlich immer in einer Schale damit im Terrarium stehen. Da Leos gerne reinkoten oder damit Wasserparty machen, geht sparsam mit den Pulver um und füllt lieber öfter nach. Spätestens nach der ersten Koksparty (Bild) lernt ihr das aber von selbst :-D Verwendet bitte ein Pulver ohne Vitamin D3, da sich dieses bei Wärme und Licht zersetzt. Empfehlungen findet ihr HIER oder in der Einkaufsliste. Manche nutzen Sepiaschale, warum das nicht unbedingt gut ist, erfahrt ihr im ersten Link. (Das Tier im Bild ist im Calciumbehälter eingeschlafen ☺)
Thermometer, Hygrometer, Thermo Control
Ein Hygrometer zur Messung der Feuchtigkeit im Terrarium ist unnötig und kann weggelassen werden. Die Luftfeuchte regelt sich voll und ganz selbst durch die Wetbox und Wasserschale, bedingt auch durch die Raumluftfeuchtigkeit. Dadurch werden ähnliche Werte wie in freier Natur erreicht und durch gelegentliches Sprühen kann man immer nachhelfen. Die Haut der Leopardgeckos zeigt uns nämlich an wann es zu trocken im Terrarium ist. Die Spitzen der Tuberkelschuppen werden trocken und weißlich und das ganze Tier sieht irgendwie trocken aus und fühlt sich auch so an. Das Thema ist schnell mit ein paar abendlichen Sprühstößen und dem Nachfeuchten der Wetbox erledigt.
Mit einem Thermometer kontrolliert man die Temperaturbereiche nach Bauabschluss. Danach kann es ebenfalls weggelassen werden und wird ggf. nur noch zur gelegentlichen Kontrolle im Sommer und Winter eingesetzt. Aus diesen Gründen reicht ein analoges Thermometer vollkommen, es muss nicht ständig im Terrarium hängen (versaut einem bloß die Optik ☺)
Auch ein digitales Steuergerät (Thermo Control) ist absolut unnötig, es sei denn man verwendet Heizmatten/ Kabel. Das ständige an/aus der Lampe wenn sie zu warm wird tut weder Tier noch Technik auf Dauer gut. Mit dem richtigen Spot ist eine Temperaturkontrolle selten nötig und wenn es zu warm wird, nimmt man einfach einen wattschwächeren Spot oder schaltet diesen im Sommer aus. Das lernt man mit der Zeit und braucht keine Hilfsmittel mehr.
Einrichtungsgegenstände kann man heutzutage überall herbekommen und muss diese oft nichtmal kaufen. Man findet sie beim Spazieren gehen, auf Ausflügen, im Urlaub, bei der Arbeit, im Haushalt, auf Messen, im Baumarkt oder im Fachhandel.
Vor Verwendung kann man sie reinigen, muss dies aber nicht unbedingt. Früher hat man alles pingelichst gereinigt, abgekocht, abgebacken und versucht irgendwie zu desinfizieren. Heute wissen wir, dass natürliche Verunreinigungen selten schädlich für Leopardgeckos sind. Selbst Parasiten machen oft nichts aus, da ein Parasit immer einen Zielwirt hat. Es müsste schon frischer Eidechsen-/ oder Schlangenkot auf dem Dekoobjekt sein, der pathogene (Für Leos krankmachende) Parasiten enthält. Die Warscheinlichkeit ist geringer als ein 6er im Lotto. Außerdem schadet etwas Keimkontakt nicht, das härtet die Tiere ab und macht sie resistenter gegen Erkrankungen. Vergleicht es mit einem Kleinkind, welches nie draußen spielen darf aus Angst sich anzustecken. Früher haben wir nur im Dreck gespielt und waren kerngesund durch ständigen Kontakt mit der Umwelt.
Wollt ihr die Deko trotzdem keimfrei machen, steht euch das natürlich frei. Für die Reinigung eignen sich Druckstrahler, Dampfreiniger oder die altmodische Wurzelbürste. Abkochen oder bei 150C° 1 Stunde lang abbacken geht auch. Hitzeempfindliche oder große Gegenstände, kann man auch im Winter bei Minus 20C° längere Zeit draußen liegen lassen oder sie mehrmals gründlich mit Desinfektionsmittel (Neopredisan, Bacillol AF) behandeln.
Anmerkung: Ein bioaktives Terrarium könnt ihr dann aber vergessen (Info hierzu weiter unten)
Das abgebildete Terrarium habe ich für meine Eublepharis fuscus gestaltet. Die Naturalien sind nicht desinfiziert oder abgebacken, sondern wanderten so ins Terrarium wie gefunden.
Gekauft sind die Pflanzen (Sukkulenten, Hauswurzen, Kakteen) und die Wasserschale.
Die Wetbox ist eine alte Tupperware Brotdose, besandet mit Bodengrund. Dieser stammt aus dem Wald bei mir um die Ecke, ist lehmhaltig und enthält feine Anteile aus Gestein (Granitkies).
Die Steine sind alter Eisenbahnschotter, seitlich steht Kiefernrinde an der Rückwand, der dicke Ast ist Kirschbaum und der Rest sind Kieferwurzeln. Die linke Hälfte ist ein Plateau abgegrenzt mit Fichtenholz Bruchstücken (Windbruch).
Echte Pflanzen
Dieses Thema solltet ihr unbedingt bei einem bioaktiven Terrarium aufgreifen, denn dort wird es unerlässlich. Damit echte Pflanzen im Steppenterrarium etwas werden,
ist eine korrekte Beleuchtung nötig und die Pflanze muss dem Klima entsprechen, sowie richtig gepflegt werden. Gut geeignet sind Agaven, Sukkulenten, Hauswurzen, lebende Steine und Tillandsien
(nur die silberfarbigen). Auch Kakteen sind super, jedoch ist von allzu stachligen Vertretern abzuraten, da die Geckos sich daran verletzen können. Ihr müsst einfach ausprobieren welche euch
was werden. Hauswurzen z.B. blühen recht schnell und sterben dann ab. Tillandsien darf man nur mit Regenwasser besprühen und sie vertrocknen schnell.
Die lebenden Steine sowie die Kakteen sind mir alle verfault. Die Agaven haben sich bisher als die widerstandsfähigste Art erwiesen.
Tipp: Setzt sie mit dem dem Topf wie gekauft in den Bodengrund. Wenn euch eine Pflanze stirbt, entfernt ihr den Topfinhalt und setzt in diesen einfach eine neue Pflanze mit selber Topfgröße. Hier noch eine Liste von giftigen Pflanzen für Reptilien, (die Seite enthält auch Pflanzen Empfehlungen).
Künstliche Pflanzen
Im Handel gibt es eine große Anzahl künstlicher Pflanzen zu kaufen. Diese sind wesentlich hygienischer und pflegeleichter.
Es gibt auch künstliche Kakteennachbildungen deren Stacheln aus weichem Plastik bestehen. Auch Sukkulenten werden heutzutage fast echt aussehend
nachgebildet. Leider hat man keinen guten Überblick über die Terrarientauglichkeit sowie die Haltbarkeit und Unbedenklichkeit der Farbe, gerade wenn sie aus Billigmärkten (Poco, Action
und Co.) stammen. Lasst einfach die Finger davon wenn sie stinken oder kauft gleich terrariengeeignete Kunstpflanzen. Kerf hat hier als Zoohändler eine gute Auswahl und die großen Marken der Terraristik haben alle ihre Produkte.
Das einzige Problem ist, dass freilaufende Insekten keinen Halt vor Kunstpflanzen machen. Grün heißt bei denen wohl fressbar (besonders für Heuschrecken und Heimchen) und der Gecko frisst dann mit dem Insekt Kunststoff. Hmm lecker... Mikroplastik mal anders....
Ein relativ neuer Trend in der Reptilienhaltung der absolut nur Vorteile besitzt, ist das bioaktive Terrarium (Endlich denkt mal einer mit :-) )
Beim Tropenterrarium und Regenwaldterrarium arbeitet man schon lange mit weißen Asseln und Springschwänzen, die den Bodengrund nach Abfallstoffen durchpflügen und
das Terrarium somit sauber halten.
Beim Steppenterrarium ist das nicht so einfach, da man das Terrarium perfekt einrichten und pflegen muss, damit die Helferlein auch überleben.
In Google werdet ihr hierzu keine Infos finden, dafür aber in Youtube. Leider nutzen die Videoersteller dort keinen natürlichen Bodengrund sondern reine Terrarienerde und richten das Terrarium schon fast tropenmäßig ein. Das geht natürlich gar nicht, aber ihr könnt durchaus etwas Terrarienerde unter den Bodengrund zu mischen und wenn ihr eine Stelle schön feucht haltet, überleben dort sogar Regenwürmer.
Zur bioklimatischen Einrichtung gehört ein ausreichend hoher, grabfähiger Bodengrund und natürliche Deko im absoluten Chaos Stil. Ihr braucht Steine, Wurzeln, Äste, Rinde und echte Pflanzen und es darf keine freie Fläche mehr sein. Auch müsst ihr etwas sprühen, weil sich der Reinigunsgtrupp am Tag an feuchte Plätze unter Steinen usw. zurückzieht. Habt ihr in der Natur schonmal einen Stein aufgehoben oder einen Blumenuntersetzer? Oft findet ihr darunter Asseln und Würmer, die so geschützt den Tag verbringen und genau das braucht ihr im Terrarium.
Die Artenwahl der Helferlein ist in Steppenterrarien begrenzt, da viele Krabbler das Klima nicht vertragen. Wir nutzen vorwiegend kubanische Asseln und den großen Schwarzkäfer (Zophoba morio). Die Asseln bekommt ihr online bei Terraristikfachhändlern die Futterinsekten anbieten. Den Schwarzkäfer könnt ihr euch selber ziehen. Lasst einfach 2-3 Zophobas im Terrarium frei. Die verpuppen sich recht schnell und beginnen dann ihren Dienst als Reiningungsfachkraft. Gefressen werden sie nicht, denn das übelriechende Sekret was sie als Larve abgeben, intensiviert sich beim Käfer, der dadurch einfach nicht mehr schmeckt. Auch kleine Mikroheimchen und Grillen können funktionieren und wenn sie wachsen, schmecken sie den Leos. Mehlwürmer, Buffalos und Wachsmottenlarven solltet ihr nicht freilassen, das sind Schädlinge fürs Haus und auch in freier Natur. Auch Rosenkäfer sind super, jedoch sehr auf Feuchtigkeit angewiesen und sie fressen Obst.
Mit Bodengrund und Deko aus freier Natur schleppt ihr auch allerlei Mikroorganismen ein, die sich dann im Terrarium ansiedeln. Bei mir leben z.B. Ameisen, Waldmistkäfer, Amerikanische Kiefernwanzen und die Kamelhalsfliege. Die Helferlein ernähren sich vom Kot der Leos, Insekten-/ und Pflanzenresten und halten sich vorwiegend unter Steinen und in der Erde echter Pflanzen auf.
Was gar nicht geht: Planierter Sandboden mit 2cm Höhe oder Fliesen und ein Mangel an Feuchtigkeit (sprühen). Da überlebt euch kein Nutzgetier.
Die richtige Pflege der Helfer beschert euch zwar in dieser Hinsicht mehr Arbeit, aber dafür reinigen sich die Kotplätze und das Terrarium von selbst.
Terrarium habt ihr, über die Einrichtung wisst ihr alles aber zur Beleuchtung sind wir noch nicht gekommen.
Dieser wichtiger Punkt fehlt uns noch, den behandle ich aber separat denn das Thema ist zu umfangreich und ihr scrollt euch sonst den Finger wund ;-)
Das Thema werde ich auch splitten, da viele das Fachliche dahinter nicht verstehen. Diagramme und Zahlen sind eben nicht jedermanns Sache.
Ich musste mich selbst wochenlang damit auseinandersetzen und es zu begreifen. Wer alles wissen möchte folgt einfach den Links und wer nur wissen möchte was er
braucht und nicht das Warum, kann auch die Einkaufsliste nutzen und runterscrollen bis zu den ''Kits''. So kommt ihr auch zum
Ziel ;-)