Verkauf - Grundlagen und Möglichkeiten


Nun kommt der Tag, wo ihr mehr Fachwissen haben solltet als eure Kunden. Man wird oft mit den komischsten Fragen gelöchert und will sich natürlich nicht blamieren. 
Das solltet ihr haben/tun für einen erfolgreichen Verkauf:

  • Eine Homepage mit einem guten Namen mit möglichst gekaufter Domain, damit kein ...Homepageanbietername.de eingegeben werden muss.
    Bei mir war es zu Anfangs www.der-leopardgecko.jimdo.de. Danach sucht natürlich keiner bei Google.
  • Haltungsinfos auf der Homepage aber bitte korrekte! Es gibt schon genug Seiten die von Fehlinfos strotzen und nur Mist verbreiten.
  • Ahnung wie Suchmaschinen ticken und nach was Interessenten googeln wenn sie Leopardgeckos suchen. Stichwort SEO
    (Bei Jimdo bin ich selbst sehr zufrieden denn hier wird Google schnell aktualisiert wenn ich Seiten ändere.)
  • Macht euch in eurem näheren Umfeld bekannt z.B. die örtliche Zeitung ist immer scharf auf besondere Tierhalter zum Interview.
  • Macht euch in eurem Bundesland/ Stadt bekannt. Oft suchen Interessenten nach Züchtern in Baden-Württemberg oder in Berlin.
    Da sollte man euch schon kennen dass man euch weiterempfehlen kann.
  • Lasst euch auf Webseiten anderer Halter/ Züchter verlinken.
  • Seid aktiv in den unzähligen Leopardgecko Facebookgruppen um Kunden abzufangen wenn sie nach Züchtern im Umkreis fragen.
  • Habt eine eigene Facebookseite wo ihr für eure Zucht werbt und Bilder eurer Tiere und Haltung postet.
  • Erstellt Verkaufsanzeigen auf Onlineplattformen (Ebay Kleinanzeigen und Facebook löscht diese leider, obwohl Leos nicht unter Artenschutz fallen)
  • Befasst euch mit Genetik falls jemand eine Zuchtgruppe möchte oder wissen will, ob das Tier zu seinem Männchen mit Farbform XYZ passt.
  • Befasst euch mit Tierversand wenn ihr diesen anbieten möchtet. (2/3 der Nachzuchten bekommt man nur mit Versand los.)
  • Ein gutes Handy mit guter Fotofunktion oder eine höherwertige Kamera z.B. Spiegelreflex
  • Nehmt Kontakt mit Zoohändlern in eurer Region auf die euch Tiere abnehmen falls ihr welche nicht privat losbekommt.
  • ggf. Börsenbesuche in Betracht ziehen oder durchführen um Tiere zu verkaufen.

Und nun ein Rat von Herzen: Haltet euch bitte an die gängigen Marktpreise der Farbformen!
Darüber sagt keiner was, aber darunter erzürnt ihr andere Züchter weil ihr den Markt kaputt macht.
Es reicht schon wenn die Massenzüchter ihre Tiere für 10 Euro auf Börsen verramschen.... Müsst ihr ja nicht nachmachen ;-)
Ein Käufer der eine besondere Farbform möchte, wird dafür auch tiefer in die Tasche greifen und weiß das die teurer sind. Qualität kostet nunmal.


Verkaufsmöglichkeiten - Onlineplattformen


Auf Ebay Kleinanzeigen und Facebook, wurde der Verkauf von Tieren die unter Artenschutz stehen, durch die EU verboten. 
Damit die Betreiber keine Arbeit mit den Überprüfungen hatten, haben sie einfach alle Tieranzeigen verboten.
Somit tut man sich heute schwer einen Leopardgecko loszuwerden, auch wenn er nicht unter Artenschutz steht.

Mögliche Plattformen sind:

Sooo, mehr gibt es leider nicht bzw. alle Anderen sind wenig bekannt und was nutzt da ein Inserat wenn es keiner liest.

Für Ebay Kleinanzeigen und dem Facebook Marketplace gibt es Schlupflöcher. Man macht entweder Werbung für seine Website oder verkauft die Tiere mit Terrarium. Man bekommt da schnell den Dreh raus wie es nicht gelöscht wird ;-)

Vergesst bitte Eines nicht! Anzeigen ständig erneuern, sonst landet ihr irgendwann ganz unten in der Liste der Anzeigen, grade wenn in eurer Region viele inserieren. Oft suchen Nutzer lange Zeit und lassen sich immer nur die neusten Angebote anzeigen.


Wichtiges für die eigene Homepage und Facebookseite


Betreibt ihr eine Homepage oder auch eine Facebookseite, ist Einiges ganz besonders wichtig immer aktuell darauf zu haben. 
Hier gibt es nämlich Anwälte, die den ganzen Tag nichts anderes machen als nach Homepages aufzurufen und diese auf Rechtsverstöße zu prüfen.

Auch Privatleute sind davor nicht sicher und es drohen Abmahnungen mit hohen Geldstrafen. Schon ein Werbebanner auf der Homepage genügt, dass diese nicht mehr als rein privat gilt und ein Impressum, AGB's, eine Datenschutz-/ und Widerrufserklärung benötigt.

Da sich diese Vorschriften dank EU relativ oft ändern, schaut ihr am Besten auf der Seite https://www.e-recht24.de vorbei. Da findet ihr immer die aktuellsten Rechtsänderungen und könnt den Newsletter abonnieren, der euch bei neuen Änderungen sofort informiert.

Auf der Seite gibt es auch ein Tool zur Erstellung kostenloser AGB's, Datenschutzerklärung, Widerrufserklärung, Impressum und das alles DSGVO konform. Die DSGVO haben wir seit 2018 der EU zu verdanken... Ihr kennt diese von der lästigen Cookie Einverständniserklärung die als Popup bei jedem Seitenaufruf erscheint.... 

Das Impressum muss übrigens leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar sein, d.h.  Name ''Impressum'', wenig oder gar nicht scrollen müssen um es zu erreichen, nicht mehr als 2 Verlinkungen bis dort hin und keine Uploads die ein Plugin erfordern um es anzuzeigen (z.B. PDF Creator oder Java Script).

Es empfiehlt sich alle nötigen Angaben 1x pro Jahr zu aktualisieren und vergesst bitte den Gewährleistungsausschluss in den AGB's nicht!
Den muss man extra einfügen da er nicht automatisch vorgesehen ist.

Achtung Fotos!
Grundsätzlich untersteht jedes Bild und jeder Text dem Urheberrecht auch dann, wenn kein Copyrightzeichen © darauf ist!!!

Ihr dürft also fremde Bilder und Texte weder auf eurer Homepage nutzen, noch verbreiten, noch bei Facebook posten, öffentlich vorführen (Präsentationen) oder damit Geld verdienen. Texte müssen soweit verändert werden, dass man keinerlei Ähnlichkeit mehr feststellt. Einfach den Satzbau ändern geht also nicht. Gleiches gilt für den Aufbau der Sitemap einer Website.

Ich habe schon Webseiten gefunden die dem Aufbau meiner Seite bis aufs Haar glichen. Selbe Sitemap, Texte teils etwas verändert, meine Bilder, sogar meine Abgabetiere.... oder Ebayanzeigen mit meinen Abgabetieren was natürlich Betrug ist.

 

Wollt ihr fremde Bilder nutzen, fragt doch einfach den Urheber um Erlaubnis und bringt sein Copyright darauf oder darunter an. 

Nutzt ihr Bild & Text unerlaubt, kann man euch abmahnen und eine Unterlassungsklage starten, was natürlich sehr teuer wird.
Für eure eigenen Bilder gilt das Gleiche, bringt euer Copyright irgendwie darauf an, dann wird sie auch keiner so schnell nutzen oder missbrauchen.
Verstöße gegen euer Urheberrecht könnt ihr anzeigen. https://www.urheberrecht.de/urheberrechtsverletzung/

PS: Eine Rechtsschutzversicherung ist hier sehr hilfreich, denn wenn es zur Abmahnung kommt, wird's sehr teuer. Der Web-Baustein sollte dort natürlich eingeschlossen sein.


Haftungsausschluss/ Ausschluss der Gewährleistung


Bei Privatverkäufen hat der Käufer laut EU Recht 1 Jahr Gewährleistungsanspruch, es sei denn man schließt dies gegenüber dem Käufer klar verständlich aus. Es genügt ein Satz wie ''Der Verkauf erfolgt unter Ausschluss jeglicher Sach­mangelhaftung'' in den AGB der Homepage oder unter der Tieranzeige. 

Als Gewerbetreibender kann man die Gewährleistung leider nicht ausschließen aber auf 1 Jahr verkürzen und so wie aktuell die Gesetzeslage ist müssen wir als Züchter ein Kleingewerbe anmelden. Ich weiß, für Tiere garantieren zu müssen ist ein Unding, aber Tiere sind vor dem Gesetz immer noch eine Sache und fallen damit unter das Handelsgesetz bzw. das BGB § 438.

Das Wort ''ist gesund'' zu benutzen ist heikel. Nutzt bitte das Wort ''augenscheinlich gesund'' oder ''Elterntiere nachweislich gesund''. (Aktuelle Kotprobenergebnisse sollten dann natürlich vorliegen)

Grund: Leopardgeckos tragen durch die Futterinsekten ständig Parasiten-/eier in sich. Durch den Transportstress kann es zur Infektion kommen und habt ihr die Tiere als ''gesund'' verkauft, kann der Kunde vom Kauf zurücktreten oder Entschädigung verlangen und das selbst noch nach Monaten.
''Gekauft wie gesehen'' lautet hier das Motto. Klärt den Kunden einfach auf, dass das Tiere sind, die etwas haben können und dass das Versandrisiko beim Käufer liegt. Dann haftet ihr auch nicht bei späterem Tod des Tieres, bei Versandverletzungen oder zahlt die Tierarztkosten des Käufers.

Bei Hundezüchtern ist das übrigens vorgeschrieben, dass sie einen Hund der Papiere besitzt zurücknehmen müssen oder die Tierarztkosten zu tragen haben falls dieser Genfehler hat, krank ist oder kurz nach Kauf stirbt. Bei Leopardgeckos ist das eigentlich nicht anders wenn die Haftung nicht zweifelsfrei und deutlich ausgeschlossen wird. Genfehler sind übrigens auch das Enigma Syndrom, W&Y Syndrom und die Lemon Frost Tumore!
Klärt den Kunden unbedingt und zu eurem Schutz darüber auf, dass solche Tiere Defekte haben oder jederzeit bekommen können. In unserer jetzigen Zeit kommt eh jeder wegen jeder Kleinigkeit mit dem Anwalt angeschissen. Bei Leos ist bloß noch keiner vor Gericht gezogen deswegen und ohne schriftlichen Kaufvertrag, wie es in der Branche oft der Fall ist, hat man als Kunde eigentlich keine Handhabe. Ein findiger Anwalt wird das sicherlich trotzdem vor Gericht durchbringen. Passt also bitte auf wenn ihr Tiere verkauft und sichert euch irgendwie ab. 

 

Farbveränderungen bei Leopardgeckos sind auch so ein Fall. Ein tiefschwarzer Black Night kann je nach Haltungstemperatur heller werden. Natürlich wird ein 3000 Euro teurer BN vom Urheber der Farbform nicht unbedingt aufhellen, aber ein 1000 Euro Tier kann es durchaus.

Hier muss der Käufer wissen, dass das passieren kann weil sich die Haltungsparameter für das Tier nach dem Kauf verändert.

Schließt einfach Farbveränderungen nach dem Kauf auf euren Abgabeformularen als Reklamationsgrund aus.


Herkunftsnachweis


Bei Tieren die unter das Bundesartenschutzgesetz fallen ist der Herkunftsnachweis Pflicht, nicht so bei Leopardgeckos. Der Herkunftsnachweis ist ein heikles Thema, siehe oben ''Gewährleistung'', deshalb geben ihn viele Züchter erst gar nicht mit (auf Börsen Pflicht!).

Ich stehe zu den Tieren die ich verkaufe und meine Kunden bekommen immer einen Herkunftsnachweis. Dieser gibt dem Käufer Auskunft über das Tier und enthält u.a. die Farbform, Alter, Geschlecht, Elterntiere, Kaufdatum, Preis, Wert usw.

Sollte der Kunde irgendwann züchten wollen oder das Tier wieder verkaufen, hat er die Daten parat und muss nicht nachfragen. Selbst ich kann mich als Verkäufer nicht an alles erinnern was ich vor Jahren verpaart habe und da ich mir die Unterlagen immer abspeichere, habe ich notfalls auch Nachweise für das Finanzamt wenn mal etwas wäre.

 

Gerne stelle ich euch mein Dokument zur Verfügung oder ihr fertigt euch eine eigene Vorlage auf Basis meiner. Auf Seite 2 befindet sich die Versandinfo. Ausfüllen läuft automatisch bei Eingabe Versanddatum.

Download
Herkunftsnachweis Excel 2007 zum Ausfüllen am PC
Herkunftsnachweis.xlsx
Microsoft Excel Tabelle 220.4 KB
Download
Herkunftsnachweis Leerdokument zum Selbstausfüllen per Hand
Herkunftsnachweis Leer.pdf
Adobe Acrobat Dokument 228.3 KB
Download
Leopardgecko- Info Flyer für Kunden zur Mitgabe bei Verkauf
Flyer-Leopardgeckos(2).pdf
Adobe Acrobat Dokument 380.2 KB


Tiere auf der eigenen Homepage anbieten


Bietet Ihr Tiere auf der einen Homepage an, sind folgende Infos für den Interessenten wichtig:

  • Aktuelles Foto
  • Farbform mit hets!
  • Geschlecht
  • Gewicht
  • Schlupfdatum/ Jahr
  • Preis
  • Ob das Tier noch zu haben ist oder nicht
  • Sonstige Angaben z.B. Schwanzregenerat, Solid Eclipse,...
  • Kontaktformular zur Anfrage oder Emailadresse oder Link zum Kontaktformular
  • und freiwillig Elterntiere bzw. stammt aus Verpaarung von.....
  • Die Tier ID ist für euch relevant, da der Kunde das Tier damit ohne euch ein Foto zu schicken anfragen kann. 

Vergesst bitte nicht bei den Abgabetieren nochmal eure AGB's zu verlinken, denn sehr viele Kunden überlesen diese. 
Anzahlungshöhe, Rückerstattung, Ausschluss der Rückerstattung, Reservierungsdauer,... Alles so wichtig!

Außerdem der Haftungsausschluss, falls ihr Tiere von anderen Züchtern anbietet und eine Info ob ihr die Tiere verschickt und was dies kostet.


Abgabealter


Unter uns verantwortungsvollen Züchtern gibt es ein Mindestgewicht für die Abgabe von Jungtieren und das ist 12g und futterfest.

''Futterfest'' bedeutet sie jagen selbstständig und fressen regelmäßig.
Unter 10g sind die Jungtiere noch sehr scheu und anfällig für Erschütterungen. Ihre kleinen, dünnen Knochen können noch keine große Last stemmen oder Erschütterungen des Fahrzeugs beim Tierversand oder Heimtransport abfangen. Oft endet das mit gebrochenen Knochen oder geschwollenen Gelenken. Es ist auch absolut unverantwortlich, solch kleine Babys mit auf Börsen zu schleppen bloß um sie loszuwerden!

Dort herrschen oft unmenschliche Temperaturen die so ein kleines Ding noch gar nicht verkraften kann und es ist Stress pur!

Natürlich sollte ein Tier nicht verkauft oder verschickt werden, wenn es nichts frisst oder krank ist, das versteht sich von selbst wenn man Anstand und Ehre besitzt und vor Allem seine Kunden behalten will.

Bei mir lautet die Schmerzgrenze 12g bei Abholung, 15g bei Versand und bei Tangerines warte ich sogar bis 20g, damit man den Carrottail und die Farbausbildung gut erkennen kann. In absolut seltenen Fällen gebe ich schon ab 10g ab (wenn der Käufer ums Eck wohnt und Erfahrung hat)

Urban Sunglow mit 6g
Urban Sunglow mit 6g
Selbes Tier mit 12g
Selbes Tier mit 12g

Bestimmte Farbformen erst ab 15g und später abzugeben hat den Hintergrund, dass sich aus den grauesten Mäusen oft die schönsten Tiere entwickeln, die man gerne behalten würde. Wenn man diese dann schon für jemanden reserviert hat ist es besonders schmerzvoll sie abzugeben und noch peinlicher die Reservierung zu stornieren. 
Setzt solche Tiere wenn möglich nur als ''Holdback'' oder gar nicht auf eure Seite, dann kommt ihr auch nicht in peinliche Situationen.


Fotos machen - Tipps und Tricks


Gute Fotos sind unerlässlich für einen erfolgreichen Verkauf!
Ein Kothaufen im Hintergrund oder eine dreckige Unterlage wirkt auch nicht gerade verkaufsfördernd.
Das Tier soll ansprechend wirken und den Kunden zum Kauf animieren. Das kann es nicht, wenn es einem den Hintern zudreht oder das Bild verwackelt ist. Gleichzeitig sollten die Fotos realistisch wirken und nicht bearbeitet werden. Nichts ist ärgerlicher wenn man als Kunde ein Tier bekommt, dass nicht so aussieht wie auf den Fotos gesehen. Hierfür ist natürlich Übung erforderlich und gutes Gerät.
Ich fotografiere schon immer nur mit meinem Handy. Das Samsung Galaxy hat schon immer eine hervorragende Kamera, so dass ich auf eine teure Spiegelreflex verzichten kann. Wollt ihr so eine, müsst ihr euch natürlich auch damit befassen. Die beste Kamera ist nur so gut wie der Bediener sie benutzt ;-)

Eine Fotobox (Faltbares Fotostudio) wirkt auch Wunder, da man hier ohne Hintergrund fotografieren kann. 

 

Tiere in Position bringen:

Die besten Fotos schaffe ich, indem ich das Tier am Schwanz hochhebe, langsam mit den Vorderbeinen zuerst dort platziere wo ich es haben will und dann das Hinterteil samt Schwanz zurecht setze. Die Tiere halten dann kurz inne um zu begreifen wo sie sind und diesen Moment nutze ich für möglichst viele Bilder. Aber Vorsicht! Bei Jungtieren ist hier schnell der Schwanz ab und das klappt nicht mit jedem Tier. Man muss seine Tiere schon kennen dafür. Wollen sie loslaufen, einfach an der Nase anstupsen oder auch nur in die Nähe davon kommen. Dadurch stoppen sie sofort und treten einen Schritt rückwärts. 


Manche Leos sind durch den Stress leicht aus der Ruhe zu bringen und flitzen dann wie von der Tarantel gestochen herum und natürlich dabei aus dem Behälter. Da müsst ihr schnell sein. Sie sind dann aber relativ schnell k.o., wodurch sie sich trotz starkem Fluchtreflex den Schwanz zurechtrücken lassen und dann sogar relativ lange in der Position verharren um sich zu beruhigen. 

Den Fluchtreflex ausnutzen:
Leopardgeckos haben die Angewohnheit nach vorne zu flüchten und das kann man ausnutzen für stressfreie Bilder. Wenn man den Fotobehälter gegen die Blickrichtung des Tieres dreht, halten sie inne und drehen sich zusammen. Dann einfach das Drehen bei gewünschter Sitzposition stoppen, kurz entgegengesetzt drehen, dass der Kopf richtig steht, schnell den Schwanz zurechtrücken, nochmal kurz drehen wenn nötig und dann Feuer frei. Ein Drehteller ist hier eine große Hilfe. Den hatte ich nur leider gerade nicht zur Hand.


Der Platzmangel Trick:
Kühle Tiere bewegen sich langsamer und reagieren nicht so schnell. Die Großzüchter geben die Tiere in kleine runde Dosen, legen sie 5 Minuten in den Kühlschrank, drehen die Dose dann um und positionieren das Tier in perfekter Pose. Der Kühlschrank muss natürlich nicht unbedingt sein....
Man nehme eine durchsichtige Dose (z.B. 250ml Verpackungsbecher rund) drüberstülpen und festgehalten. Sie drehen sich dann darin im Kreis, weil sie einen Ausweg suchen. Nimmt man die Dose ab wenn sie gerade richtig fürs Foto sitzen, verharren sie kurz und man kann ein paar Bilder machen bevor sie durchstarten.


Das Bell Albino und Eclipse Problem:

Vor Allem Bell Albinos, Super Radar usw. sind sehr schwer zu fotografieren, da sie bei zu hellem Licht und generell bei Stress gerne die Augen zukneifen und dann blind durch die Gegend laufen. Hier ist Geduld gefragt und ein schnelles Händchen beim Abdrücken. Oft verzweifelt man, denn selbst ein 4000K Leuchtstoffröhre ist ihnen zu hell. Setzt das Tier einfach hin, rückt es irgendwie in Position und in einem Moment wo sie verharren um den Stress zu verdauen, pustet ihr ihnen ins Gesicht. Durch den Wind öffnen sie manchmal die Augen und ihr müsst nur noch schnell abdrücken bevor sie loslaufen.

Das Orange und Gelb Problem:
Leopardgeckos machen es uns durch ihre Farbformen sehr schwer, denn besonders orangene und gelbe Tiere wirken auf dunklen Untergründen oder unter künstlichem Licht ganz anders als sie tatsächlich aussehen.
Anhand dieser Fotostrecke seht ihr verschiedene Bilder von ein und dem selben Tier, aufgenommen mit unterschiedlichen Geräten über 7 Jahre. 
Bild 2 ist vom Züchter mit Spiegelreflexkamera gemacht worden.

Aktuelles Foto - tatsächliches Aussehen
Aktuelles Foto - tatsächliches Aussehen
Foto vor Erhalt beim Züchter (Spiegelreflex)
Foto vor Erhalt beim Züchter (Spiegelreflex)
Foto nach Erhalt Abends bei Zimmerlicht
Foto nach Erhalt Abends bei Zimmerlicht
6500K Leuchtstoffröhre, brauner Untergrund
6500K Leuchtstoffröhre, brauner Untergrund
Im Terrarium bei 6500K Leuchtstoffröhre
Im Terrarium bei 6500K Leuchtstoffröhre
Vor dem Terrarium auf weißen Untergrund
Vor dem Terrarium auf weißen Untergrund

Bester Platz für Fotos:

Tangerines und eigentlich alle Farbformen fotografiert man am Besten vor dem Fenster bei Sonnenschein. Bei mir: Ostfenster, früher Nachmittag, keine direkte Sonneneinstrahlung, Fenster rechts von mir, Behälter mit dem Tier auf Schreibtischhöhe, Zewa als Untergrund.
Schwarze, braune oder bunte Untergründe, vor allem Giftgrün, Lila und Blau sind absolut nicht geeignet. Die Farbe vom Tier wird so unrealistisch, da bekommt man Augenkrebs beim Anschaun...
Vor dem Terrarium, bei Tageslicht mit Zewa als Untergrund in heller Plastikbox funktioniert auch gut. 

Im Freien bzw. im Garten empfehle ich absolut nicht. Das ist sehr vielen Tieren viel zu hell und in der neuen Umgebung haben sie starken Laufdrang oder kneifen die Augen in der Sonne zu. Die Bilder werden zwar farblich toll aber das Tier hält einfach nicht richtig still für gute Bilder.

Ein Rat wenn's nicht klappt:
Ärgert euch nicht wenn die ersten Fotos nichts werden. Irgendwann habt ihr den Dreh raus und wisst wie eure Tiere ticken, wie ihr sie anfassen könnt und wie sie still halten. Auch gewöhnen sie sich irgendwann an das Prozedere und werden entspannter.
Dann gelingen euch sicherlich auch gute Aufnahmen ohne das Tier viel zu stressen.
PS: Manchmal sind spontane Bilder die Besten ;-) 


Der erste Interessent


Es ist getan, ihr habt eure erste Anfrage. Ich hoffe ihr seid gut vorbereitet denn...

Ein Kunde möchte immer folgendes wissen/ sehen:

  • Ist die Abgabeliste noch aktuell?
  • Bilder der Tiere vom Schlupf bis zu ganz aktuell. Ich hoffe ihr habt welche gemacht ;-)
  • Infos zum Tier (Verhalten)
  • Elterntiere und eure Haltung
  • Kotprobenergebnisse

Auch wenn da (Datum von gestern) aktualisiert steht und es dann vielleicht nervt weil der Kunde anscheinend nicht lesen kann... Oft wird auch nur das Kontaktformular genutzt und gefragt ''haben Sie aktuell Tiere zur Abgabe?'' Dann hat er wohl den Button ''Zu den Abgabetieren'' nicht gesehen....
Egal, immer höflich sein, alle Fragen beantworten oder Links schicken. Ihr wollt ja verkaufen und nicht auf den Tieren sitzen bleiben.
Zur Vermeidung einiger Anfragen nützt es etwa alle 2 Wochen die Abgabeliste mit neuen Bildern, Gewicht und mit dem Geschlecht (wenn es dann mal sicher bestimmt werden kann) zu aktualisieren. Die aktuellen Kotprobenergebnisse könnt ihr ja gleich mit unter den Abgabetieren veröffentlichen.


Tipp: Fragt den Interessenten etwas aus, denn ihr möchtet ja, dass eure Schützlinge gut unterkommen. Man kann sich ja erstmal etwas unterhalten und noch offene Fragen klären bevor man zusagt ;-) 


Reservierung und Anzahlung


Lasst euch die Tiere anzahlen wenn sie nicht noch in der gleichen Woche abgeholt/ versendet werden. Ihr könnt sie in der Reservierungsphase nicht weiterverkaufen und müsst sie auch füttern bis sie abgeholt oder versendet werden. Wenn der Kunde noch Zeit braucht, muss er die Anzahlung zur Reservierung hinnehmen, das ist gängig in der Branche. 

Den absoluten Härtefall hatte ich selbst... Der Kunde hat sich nach Anzahlung nicht mehr gemeldet. In der Zwischenzeit ging mein PC kaputt und alle Kundendaten und Emails gingen verloren. Ich hatte keine Möglichkeit ihn zu kontaktieren. Nach 1 Jahr hat er sich dann plötzlich gemeldet und wollte sein Tier haben, dass ich natürlich längst weiterverkauft hatte (nach wohlgemerkt 6 Monaten warten und hoffen dass er sich endlich meldet). 

Wie viel Anzahlung ihr verlangt liegt bei euch. 30% vom Tierpreis sind üblich für 2-4 Wochen reservieren. Länger als 8 Wochen reserviert in der Regel keiner und wenn dann nur für 50% und mehr. Man kann ja freundlicherweise dem Kunden überlassen wie viel er überweisen möchte und 30% als Mindestvoraussetzung vorgeben. Viele überweisen freiwillig mehr oder gleich komplett wenn man ihnen von Anfang an Vertrauen und eine gute Beratung vermittelt.

Banküberweisung und PayPal sind die gängigen Zahlungsmethoden. PayPal erhebt Gebühren wenn ein Kunde als ''Waren- und Dienstleistungen bezahlt''. Hier solltet ihr dem Kunden vorher fragen ob es für ihn in Ordnung ist als ''Freunde/ Verwandte'' zu bezahlen oder die 3,3% einrechnen wenn er unbedingt mit Käuferschutz bezahlen will. Vertrauensbasis schaffen ist das A und O beim Verkauf!

Den Rest der Summe kassiert man bei Abholung oder ein paar Tage vor dem Versandtermin, idealer Weise bevor man diesen bucht.


Abholung der Tiere


Nun ist es so weit, die Tiere dürfen ausziehen und die neuen Besitzer wollen die Tiere abholen kommen. Legt den Termin am Besten irgendwann auf das Wochenende, damit ihr Zeit habt zu putzen und euch vorbereiten könnt. Macht eure Terrarien schön sauber und bereitet die Papiere der Tiere vor wenn ihr welche mitgeben wollt. 

Wenn die Käufer dann kommen, einfach nen Kaffee anbieten und es locker angehen lassen. Zeigt ihnen eure Zuchttiere und die Eltern der Babys.

Anfängern die noch Berührungsängste haben drückt ihr einfach ganz spontan euer ruhigstes Tier in die Hand. Zeigt ihnen wie faszinierend die Tiere sind. Wenn Kinder dabei sind, zeigt ihnen dass man durch die Ohren fast durchblicken kann, wie man das Maul durch seitliches Streicheln am Unterkiefer öffnen kann, dass man sie durchaus am Schwanz hochheben kann ohne dass sie gleich abwerfen, die Krallen, wie verschieden sich die Haut anfühlt,....

Welches Mineralienpulver ihr verwendet, ihr könnt auch Proben mitgeben, damit die Anfänger die ersten Wochen versorgt sind. 

Die Kunden sollen ihre Zweifel und Berührungsängste ablegen und mit einem guten Gefühl euer Haus verlassen. 

Anmerkung: Der Besuch kann sich über Stunden ziehen, also unbedingt Zeit einplanen ;-)


Tierversand


Der Versand von lebenden Tieren ist in jeder Hinsicht Stress für die Tiere und nur wenige Logistikunternehmen besitzen die Zulassung dafür. Bitte kommt erst gar nicht auf die Idee Tiere mit der normalen Post zu versenden, auch nicht als Express oder sonst irgendwie. Ich hab hier schon solche Emailanfragen bekommen und deren Absender gehören ehrlich gesagt angezeigt! Bei solchen Kunden sind die Tiere bestimmt nicht gut aufgehoben.

Ein Tierversand ist immer ein Over- Night- Express, bei dem das Tier an einem Tag unter der Woche zur Wunschuhrzeit abgeholt und am anderen Tag vormittags bis 12 Uhr zugestellt wird. In der Regel sind sie dafür nur 12-24 Stunden unterwegs und das deutschlandweit. Sie werden vom Transportunternehmen extrem sorgsam transportiert und landen in keiner automatischen Sortieranlage wie bei der normalen Post. Manche Fahrer nehmen die Tiere sogar mit in den Fahrerraum damit sie es im Winter warm haben.

Lebende Tiere sind trotz Allem von der Versicherung durch die Transportfirma ausgeschlossen. Für den Tod oder die Verletzung der Tiere haftet nach Übergabe allein der Empfänger. Der Absender hat das Paket nur so zu verpacken, dass das Tier keinen Schaden erleidet. D. h. Styroporbox, Wärmekissen wenn es kalt ist, Paket ausstopfen, Luftlöcher,.... Außerdem muss es den Richtlinien des Transportunternehmens gerecht verpackt und gekennzeichnet werden.

Die Versandtage sind in der Regel Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag mit Ankunft beim Empfänger am Folgetag. Manche Unternehmen bieten auch eine Samstagzustellung oder Sonderleistungen an. 

 

Bitte scheut euch nicht den Tierversand in Anspruch zu nehmen. Ich erlebe leider ziemlich oft dass das vom Züchter nicht angeboten wird aus Tierschutzgründen. Gut, wenn man es nicht nötig hat um alle seine Tiere loszuwerden, dann kann man darauf verzichten aber wenn man wie ich am A... der Welt wohnt, wo Reptilien noch nicht oft gehalten werden, dann ist der Tierversand eine gute Hilfe. 

Empfehlung: INT Express Logistik oder GO! für jene mit Gewerbeanmeldung


Börsenverkauf


Der Börsenverkauf ist eine andere Liga und immer ein Risikospiel. Entweder du wirst Tiere los oder mit Pech gar keine oder nur wenige und zahlst drauf.
Den Stress als Händler und auch den Stress den die Tiere dabei mitmachen vermeide ich gänzlich.

Die meisten deutschen Börsen sind eher klein und in Stadthallen untergebracht. Die Besuchermenge hält sich in Grenzen, es ist eher langweilig dort und schwer seine Tiere loszuwerden, weil nur wenige tatsächliche Halter dort sind. Oft nur interessierte Einwohner ohne Kaufabsicht. Die Terraristika Hamm hingegen ist ein ganz anderes Kaliber, nämlich Europas größte Terraristikbörse.

Das kommt auf euch zu: (Terraristika Hamm als Beispiel)
Unter Umständen eine sehr lange und stressige Anreise sowie Heimreise, schlecht klimatisierte Hallen mit ca. 35C° Innentemperatur, stickige Luft, verschwitze Menschenmassen und ein fürchterliches Gedränge. Dazu noch wenige Getränkestände ohne ausreichend gekühlte Ware, ein ständig volles Bistro und lange Schlangen an den Toiletten. 

 

Das kommt auf die Tiere zu:
Mindestens 9 Stunden + Anreise und Abreisezeit in kleinen Transportdosen verbringen müssen, stundenlanges Erdbeben durch Fahrt und Handling der Dosen, eine Affenhitze, helles Licht, neue Gerüche, Entfernung aus dem heimischen Revier, neues Revier bei Verkauf, Stress, Stress, Stress......


Soo, wenn ihr jetzt nicht schon genug habt und das Abenteuer wagen wollt, so gehts:

Buchung Börsenplatz:
Ihr sucht euch eine Börse aus wo ihr gerne anbieten wollt, geht auch die Homepage des Betreibers und bucht rechtzeitig einen Tisch solange es noch welche gibt. (Die Terraristika Hamm ist immer relativ schnell ausgebucht.) Eine Liste weltweiter Reptilienbörsen findet ihr HIER

Habt ihr nicht viele Tiere, sucht euch einen Partner und teilt euch einen Tisch sowie die Kosten dafür. Pro Tisch ist in der Regel 2x Eintritt im Preis inbegriffen aber nicht auf jeder Börse ist Tischteilung erlaubt. Oft geht das auch erst wenn alle Tische reserviert sind um die Halle vollzubekommen.


Vor der Börse:

Informiert euch was ihr braucht (Stühle, Verlängerungskabel, Mehrfachsteckdose,...) und lest die Börsenordnung! Oft sind bestimmte Behältergrößen, deren Einstreu und eine Absturzsicherung am Tisch vorgeschrieben. Ein Ausstellungsrack ist hier mehr als gut investiert, vor Allem, wenn man die Tiere gleich darin transportieren kann. Es ist auch ratsam ein paar leere Styroporboxen mitzunehmen, falls ein Kunde keine dabei hat.
Ihr benötigt auch Herkunftsnachweise für alle Tiere, sowie eine Haltungsinfo (findet ihr oben beim Herkunftsnachweis zum Download), Einstreu zum Wechseln, Desinfektionsmittel für die Hände, Visitenkarten, etwas zu Schreiben, kühle Getränke mit Kühlbox, etwas zu Essen und sehr gut kommen auch immer Gummibärchen oder Kekse für den kleinen Snack zwischendurch an :-) Da freut sich der Tischnachbar und jeder Besucher :-)


Vorschriften für die angebotenen Tiere:
Hier hat jede Börse ihre eigenen Regeln die ihr wirklich eingehend lesen solltet!
Das betrifft die Größe und Art der Boxen, die Art der Einstreu und die Größe der Abdeckung damit die Tiere einen Schattenplatz haben.

Behälter:
Für adulte Leopardgeckos sind die viel genutzen großen, weißen Heimchendosen schon fast zu klein und wurden auf manchen Börsen schon während des laufenden Betriebes verboten, so dass der Anbieter vor Ort größere Dosen kaufen musste und die Tiere umsetzen. Benutzt deshalb besser die 3L BraPlast Dosen. Nur auch hier wieder Vorsicht!, die Dosen dürfen nur von 1 Seite bzw. von oben einsehbar sein. Bei den Standard BraPlast Dosen ist das Unterteil transparent. HIER der Link zum Shop des Herstellers. Es gibt sie übrigens auch HIER in schwarz ;-)

Einstreu:
In den Börsenordnungen steht hierzu nur ''saugfähig''. Der Klassiker und das sinnvollste wäre hier Zewa, nur leider haben hier viele Börsenaufsichten eine eigene Meinung entwickelt, obwohl dies nicht so in der BO steht. Widersprechen nutzt nichts, sonst seid ihr schneller draußen als ihr wollt.
Die meisten Aufsichten wollen einen der natürlichen Haltung entsprechenden Untergrund sehen. Bei Leopardgeckos geht das aber nicht, da Sand und Erde staubt und nicht saugfähig ist. Die Alternative ist Kleintierstreu aus Papier, Papierflocken, Pinienrinde (z.B. Repti Bark) oder Schlangeneinstreu. Das alles bekommt man online zu kaufen.

Beschriftung der Tierbehälter:

Die Beschriftung sollte ca. 1/3 des Tierbehälters abdecken, dass das Tier einen Schattenplatz aufsuchen kann. Leider stört das den Betrachter und es ist nicht gerade verkaufsfördernd wenn sich das Tier darunter verkriecht.
Der Aufkleber sollte folgende Infos enthalten: Wissenschaftlicher und deutscher Name der Gattung, Schutzstatus, Nachzucht  oder Wildfang, Verbreitungsgebiet, Adultgröße, Geschlecht, Haltung und Verkäufername + Anschrift . Nicht vorgeschrieben, aber natürlich sinnvoll, ist die Zuchtform, ID und das Schlupfdatum.
Die Aufkleber befestigt man mit Tesafilm nur auf einer Seite, so dass man ihn anheben kann, falls sich der Gecko darunter verkrochen hat. 

 

Ihr werdet euch jetzt denken wo ist der Preis?
Den Preis schreibt man mit wasserlöslichem Folienschreiber in eine Ecke des Deckels und nicht auf den Aufkleber, denn gegen Ende der Börse reduziert jeder gerne die Preise, um noch das ein oder andere Tier loszuwerden. Steht der Preis auf dem Aufkleber, ist dieser nicht entfernbar.
Die Farbe des Stiftes spielt auch eine Rolle in der Verkaufpsychologie. Rot heißt im Kopf des Kunden immer ''Billig'' und ''Angebot'' und schreibt man den Preis ohne Währungszeichen links unten in die Ecke wirkt das auch verkaufsfördernd. Den alten Preis durchgestrichen stehen zu lassen und den neuen Angebotspreis größer daneben zu schreiben ist auch verkaufsfördernd.

Hier findet ihr Vorlagen zum selber Ausdrucken der abgebildeten Behälterbeschriftungen:

Wenn MS Word habt und etwas fit darin seid, dann verändert die Vorlage gerne wie ihr wollt oder fügt einfach nur eure Kontaktdaten und die Daten des Tieres in die vorgesehenen Felder ein. Für alle die kein MS Word haben, aber Open Office, probierts einfach aus. Ich habe das Programm nicht drauf und konnte es somit nicht testen.
Für alle ohne PC Kenntnisse oder wenn ihr kein MS Word habt, nutzt ganz einfach die PDF's und tragt die Daten per Hand ein. Wo und wie seht ihr ja auf den Bildern ;-) 
PS: Die ganz findigen unter euch werden schnell ein PDF daraus machen, wo man die Felder am PC ausfüllen kann.

Die BraPlast Aufkleber gehören übrigens auf die Öffnungsseite des Deckels ;-)
Ist das Tier Männlich/ weiblich, kreuzt einfach das zugehörige Gender Symbol ♀  an (siehe Bild oben)

Vorlage zum Ausdrucken und Ausfüllen per Hand (für alle ohne MS Word):

Download
Beschriftung Heimchendose 1L Selbst.pdf
Adobe Acrobat Dokument 113.4 KB
Download
Beschriftung BraPlast Dose 1,3L Selbst.p
Adobe Acrobat Dokument 114.4 KB
Download
Beschriftung BraPlast Dose 3L Selbst.pdf
Adobe Acrobat Dokument 111.9 KB


Vorlage zur Selbstbearbeitung oder einfach nur Ausfüllen mit MS Word:

Download
Beschriftung Heimchendose 1L.docx
Microsoft Word Dokument 22.5 KB
Download
Beschriftung BraPlast Dose 1,3L.docx
Microsoft Word Dokument 20.7 KB
Download
Beschriftung BraPlast Dose 3L.docx
Microsoft Word Dokument 19.1 KB


Präsentation der Tiere:
Für den Käufer ist es fast egal ob die Tiere nun einfach auf dem Tisch stehen oder in einem Verkaufsdisplay sitzen. Die Horde drängt sowieso von Tisch zu Tisch und schaut nur mal kurz drüber. Sinnvoll wird es dann, wenn man sich selbst Arbeit sparen kann, indem man Verkaufsdisplays besitzt, die gleichzeitig zum Transport der Tiere geeignet sind. Gerne werden diese auch mit Logo als Werbeträger verwendet oder um einfach organisierter aufzutreten. Ordnung auf dem Tisch lautet das Motto. Auf Börsen sind außerdem Absturzsicherungen vorgeschrieben, so dass keiner aus Versehen eine Box mit Tier hinunterwerfen kann wenn er vorbeigeht. Ich habe bereits 3 Displays selbst entworfen und gebaut.
Da ich Schreiner bin, fällt mir das nicht besonders schwer. Für euch werden die Einen schwerer zu bauen sein, die Anderen leichter.
Gerne stelle ich euch trotzdem alle Bauanleitungen zur Verfügung. Ihr könnt ja selbst entscheiden welches ihr nachbaut :-)
Klickt einfach auf die Bilder um zur Bauanleitung zu gelangen.

Anmerkung: Aktuell noch in Bearbeitung! Noch keine Anleitung Online!!!



Anreise zur Börse:
Wenn ihr weit anreisen müsst, dann tut das 1 Tag zuvor und bucht euch rechtzeitig ein Hotel oder verbindet es mit einem Kurzurlaub. Ich fand 5 Stunden Anreise als Besucher schon hart an der Grenze und als Aussteller muss man ja noch früher dort sein. Denkt auch an mögliche Staus! Um 2 Uhr früh aufstehen, nur damit pünktlich zum Einlass um 10:00 Uhr alles aufgebaut ist ist echt heftig. Ihr müsst hier bis 16/17:00 Uhr am Stand stehen, danach noch 5 Stunden heimfahren und die Tiere versorgen bevor ihr ins Bett fallt. Da ist der Tag nämlich gelaufen....und meistens auch der Nächste...

Mein Highlight war es um 22 Uhr Nachts 80km zu einem Treffpunkt zu fahren. Um 23:30 ging's per Kleinbus für 70 Euro nach Hamm. 
Der Bus vollgestopft mit Boxen, Tieren und 9 Leuten, ich vorne auf dem harten Reservesitz zwischen Fahrer und Beifahrer. Nichts zum Anlehnen, Schlaf gleich Null. Nach 3 Stops und einer schlaflosen Nacht um 7 Uhr Ankunft in Hamm. Ab ins DGHT Zelt, erstmal Kaffee. Dank meinen Mitfahrern kam ich mit DGHT Mitgliedsbändchen ohne Anstellen und früher als die normalen Besucher durch den Seiteneingang rein. 
Ich hab mich dann erstmal zu einer Freundin an den Stand verkrochen und kurz sitzend etwas Schlaf nachgeholt. Dann hab ich mir irgendwie die Zeit vertrieben bis 17 Uhr, weil wir Aussteller dabei hatten, die nicht früher weg konnten. Um 14 Uhr sowas war ich fix und fertig und hab wieder etwas geschlafen. Die Rückreise erfolgte genauso lang und unbequem, jedoch mit etwas mehr Schlaf und mit Giftschlange im Auto... Um 1 Uhr Nachts bin ich dann die letzten 80km mit 200 Sachen heimgebrettert und um 2 halb tot ins Bett gefallen. Geschlafen hab ich bis 18 Uhr und es hing mir 3 Tage nach... Hamm ist absolut kein Spaß..... Seitdem bin ich nie wieder dort gewesen.


Mit freundlicher Unterstützung von NL-Geckos
Mit freundlicher Unterstützung von NL-Geckos

Ablauf Börsenverkauf:
Vor der Öffnung für Besucher oder zur vorgeschriebenen Aussteller Anreisezeit dort sein, Stand aufbauen, bewachen und warten bis es losgeht. Ihr könnt die Zeit zuvor auch nutzen und durch die Halle schlendern für das ein oder andere Züchtergespräch oder um schon Tiere abzuholen wenn ihr welche reserviert habt. Lasst euren Stand aber nie unbewacht oder bittet zumindest den Standnachbarn aufzupassen wenn ihr unterwegs seid. Da sind schon ganze Ausstellungsdisplays und Tiere verschwunden! Kennt man sich unter Züchtern, setzt sich auch da gerne mal einer hinter den anderen seinen Tisch während man selbst eine kleine Pause macht.

Wenn es gut läuft, bekommt ihr einige Tiere los, selten alle und mit viel Pech gar keine, weil nebenan der 10 Euro/ Tier Massenzüchter sitzt. Es gibt auch einen Amtstierarzt oder zumindest eine Börsenaufsicht die gelegentlich vorbeischauen ob man sich an alle Vorschriften hält und die Papiere der Tiere kontrolliert. Auf einigen Börsen muss man bis zum Schluss bleiben, selbst wenn gar nichts geht, da der Betreiber leere Tische vermeiden will. Das ist nicht schön aber man muss es hinnehmen.

ACHTUNG! Vergesst bitte nicht dass Reptilienbörsen ein riesen Verbreitungsrisiko für Reptilienkrankheiten sind!
Der Standnachbar 2 Tische weiter, hat seine kryptosporidieninfizierten Boas dabei, nimmt sie schön aus den Boxen, drückt sie einem Interessenten in die Hand und der kommt dann zu dir und will deine Leos sehen und anfassen.... Desinfiziert euch regelmäßig die Hände und lasst das auch Interessenten tun bevor sie eure Tiere anfassen. Einweghandschuhe dabei zu haben ist von Vorteil. Aber am Besten lasst ihr die Tiere einfach in ihren Boxen und nehmt sie erst gar nicht heraus auch nicht bei Nachfrage.


Rückreise von der Börse:

Wenn es nicht schon sehr spät ist, solltet ihr eure Tiere natürlich wieder in ihre Boxen und Terrarien packen damit sie sich erholen können.

Schafft ihr das nicht mehr, lasst sie einfach in den Dosen und Styroporboxen stehen bis zum nächsten Tag und packt sie dann in aller Ruhe aus.