Ein Parasit ist ein Organismus, der sich vorübergehend oder dauerhaft, in oder an einem Organismus einer anderen Spezies (Wirt) aufhält und teilweise oder
ausschließlich auf dessen Kosten lebt. Dabei kann er in Symbiose mit dem Wirt leben, oder diesen bis zum Tode schädigen.
Wir unterscheiden zwischen:
Endoparasiten = Innenparasiten
Leben nur im Innern des Wirtes des sie als Zwischen- oder Endwirt missbrauchen. Es gibt mehrzellige Parasiten wie z.B. Oxyuren und
andere Würmer und es gibt einzellige Parasiten wie z.B. Kokizidien, Flagellaten und Amöben. Manche müssen behandelt werden, andere nicht und Wenige sind unheilbar.
Ektoparasiten = Außenparasiten
Ernähren sich von Haut, Blut und Gewebeflüssigkeit (Beispiel: Zecken und Milben)
Parasiten in der freien Natur:
In der freien Natur ist eigentlich jedes Tier mit Parasiten infiziert. Es herrscht ein
natürliches Gleichgewicht zwischen Wirt und Parasit, denn der Parasit braucht den Wirt zum eigenen Überleben, zur Fortpflanzung oder zur Vollendung seines Wanderkreislaufes in
Endwirte.
Manche Parasiten schädigen auch Organe auf ihrem Wanderkreislauf im Körper oder machen den Wirt zum Zombie und töten ihn am Ziel
ihrer Reise.
Alles mit dem Ziel des eigenen Überlebens und/ oder der Fortpflanzung. Die Wirte infizieren sich durch Aufnahme der Parasiten-Entwicklungsstadien auf oralem Wege oder durch Wunden. Manche Wirte
werden im Alter immun gegen bestimmte Parasiten, wodurch sich die Natur selbst hilft.
Parasiten im Terrarium
Im Terrarium infizieren sich die Tiere durch Futterinsekten und Neuzugänge die
keine Quarantäne durchlaufen. Auf eingeengtem Lebensraum und den Stress, der durch Eingriffe von Menschen entsteht, wird das Parasit-Wirt-Gleichgewicht viel schneller und öfter gestört.
Der Parasit nimmt in Folge überhand, der Wirt erkrankt und muss in der Regel behandelt werden, da er aufgrund der sterilen Terrarienhaltung keinerlei körperliche Abwehr besitzt.
Die erfahrenen Halter sehen eine Parasiteninfektion gar nicht mal so eng, denn die dadurch erreichte Immunität stärkt das Tier auf lange Sicht.
Wenn man bedenkt dass geschätzt 80% aller Leopardgeckos, welche man sich anschafft Oxyuren haben, gehören Quarantäne und Behandlung irgendwann zur Routine und bei einer geringgradigen Infektion behandelt man schon gar nicht mehr.
Wann wird eine Parasiteninfektion gefährlich?
Durch eine körperliche Veränderung beim Wirt z.B. Trächtigkeit, kann dieses Gleichgewicht gestört werden. Entweder pendelt es sich von selbst wieder ein, oder der Wirt verendet aufgrund dieses
Ungleichgewichts. Die häufigste Todesursache ist hier eine körperliche Schwächung aufgrund Flüssigkeits-/ und Mineralienmangel. (Wir kennen dies von Magen-/ Darmvirus: Kein Appetit, Austrockung,
Schlappheit). Der Parasit tötet den Wirt somit indirekt.
Spätestens wenn der Wirt die Nahrung verweigert, abmagert, Durchfall bekommt oder sonst Anzeichen einer Erkrankung zeigt, MUSS man handeln.
Mit einigen Parasiten ist auch nicht zu spaßen und sie fordern sofortige Behandlung, um den Wirt zu retten und auch um den Halter nicht zu gefährden.
HIER findet ihr einen Link zu einem Fachbuch für Reptilien welches schwer erhältlich und sehr teuer ist.
Darin könnt ihr euch über die Parasiten näher informieren. Wer sich das Buch kaufen möchte kann dies HIER tun.
Kryptosporidien
Das Cryptosporidium ist der wohl gefährlichste Parasit und hat schon bei so manchem Züchter für böses Erwachen gesorgt.
Die Krankheit die der einzellige Parasit verursacht, nennt sich Kryptosporidiose. Dies ist eine relativ harmlose Durchfallerkrankung, welche auch den Menschen
befallen kann. Einige der ca. 40 Arten haben sich jedoch auf Reptilien spezialisiert. C. Saurophilium und C. Serpentis sind für Reptilien tödlich und es gibt nur Behandlung aber KEIN Heilmittel.
Meißtens wir der Parasit durch ausländische Importe, Zoohandel - oder Börsenkäufe eingeschleppt, wenn gar keine oder keine korrekte Quarantäne durchgeführt
wird. Ausführliche Infos dazu findet ihr HIER - BITTE LESEN!!!
Madenwürmer - Oxyuren
Oxyuren sind die häufigsten Parasiten bei Reptilien. Sie bleiben meißt unentdeckt, da der Wurm in Symbiose mit dem Wirt lebt. Wenn ein Tier jedoch
krankheitsanfällig oder trächtig ist, reicht eine einfach Magenverstimmung aus, um den Erreger überhand nehmen zu lassen. Infizierte Tiere haben übel riechenden Kot, Durchfall und magern ab,
obwohl sie gut fressen.
Einige Oxyurenstämme sind immun gegen bestimmte Medikamente. Erfolg setzt hier aber auch strikte Quarantäne voraus!
Behandlung:
- Molevac Suspension: 0,025ml/50g Tiergewicht= 1 Tropfen. Nach 14 Tagen wiederholen.
- Panacur 10% Lösung: 0,05ml/ 50g Tiergewicht= 1-2 Tropfen oral
für ein ausgewachsenes Tier. Nach 10 Tagen wiederholen.
- Welpan: 0,1ml/ 50g Tiergewicht oral eingegeben. Nach 14 Tagen wiederholen. (Dieses Medikament
wird selten angewendet)
Tritt nach der Behandlung keine Besserung ein, wartet man am besten 2 Wochen ab und startet dann eine Behandlung mit einem anderem Präparat.
Natürlich kann man zur Sicherheit auch das jeweilige Medikament ein drittes Mal anwenden.
Zungenwürmer - Pentastomida
Pentastomidien werden manchmal diagnostiziert, da sie den Leopardgecko als Zwischenwirt nutzen. Die korkenzieherartigen Würmer befallen die Lunge und die Atemwege
und werden nur selten erkannt. Anzeichen sind schleimen, Atembeschwerden und Lungenentzündung.
Behandlung:
Keine möglich, auch für den Menschen ansteckend!
Geisseltierchen - Flagellaten / Hexamiten / Trichomonaden
Flagellaten kann man nur in frischem Kot-/ bzw. Magenspülproben nachweisen. Der Einzeller verursacht bei Massenbefall Entzündungen in Magen und Darm und sorgt für
Durchfall, Erbrechen, Abmagerung, Nahrungsverweigerung und Dehydration. Erst bei Massenbefall werden sie behandlungswürdig, da Flagellaten dem Wirt bei geringem Befall nicht schaden und nur für
Immunschwache und Jungtiere gefährlich werden können. Die körpereigene Abwehr hält den Befall normalerweise in Grenzen und immunisiert das Tier mit der Zeit.
Behandlung:
Flagyl oder Clont. Wirkstoff: Metronidazol. Es gibt eine Infusionslösung mit 5mg Metronidazol pro ml. (Auf der Flasche steht 500mg auf 100ml)
Davon verabreicht man oral 1,25ml auf 50g Tiergewicht. Die Nachbehandlung mit Bene-Bac zur Regeneration der Darmflora wird empfohlen.
Kokzidien - Coccidia
Kokzidien befallen vorwiegend die Darmschleimhaut, sind aber auch in anderen Organen zu finden. Sie verursachen die Krankheit Kokzidiose und daran erkrankte Tiere haben verminderten Appetit, schleimig grünlichen Durchfall, Gewichtsverlust und leiden an Dehydration. Unbehandelt führt sie unweigerlich zum Tod des Tieres. Die Krankheit kann nur durch den Nachweis von Oozysten in frischen Kotproben festgestellt werden. Infizieren können sich vor Allem frisch geschlüpfte Jungtiere über anhaftende Oozysten an der Eierschale. Für sie endet die Infektion oft tödlich.
Behandlung:
Baycox 5%, 0,01ml Lösung auf 50g Tiergewicht. Tipp: 1ml Lösung mit 0,4ml NaCI Lösung oder Wasser aufziehen (1:3). Davon gibt man dem 50g
schweren Tier dann oral 0,1ml (1-2 Tropfen). Wiederholt wird das Ganze sicherheitshalber nach 7
Tagen, aber meißt reicht eine Behandlung aus.
Das Tier sollte im Laufe der Behandlung verstärkt Wasser aufnehmen, um die Nieren zu entlasten, da sonst Nierenschäden folgen können. Dies kann man durch tägliche Eingabe mit einer Einwegspritze
fördern. Die Nachbehandlung mit Bene-Bac zur Regeneration der Darmflora wird empfohlen.
Achtung! Die
2,5%ige Baycox Lösung ist hoch alkalisch und verätzt die Speiseröhre der Tiere! Bitte diese nicht verwenden oder stark verdünnen.
Amöben - Entamoeba invadens
Entamoeba invadens sorgt für schwere, blutige Darmentzündungen und befällt auch innere Organe wie die Leber.
Erkrankte Tiere verweigern das Futter trinken viel, sind aphatisch, haben bluten Durchfall und einen verhärteten Bauchraum.
Unbehandelt führen sie nach 1-2 Wochen zum Tod des Wirtes.
Behandlung:
Flagyl oder Clont. Wirkstoff: Metronidazol. Es gibt eine Infusionslösung mit 5mg Metronidazol pro ml.
(Auf der Flasche steht 500mg auf 100ml) Davon verabreicht man oral 1,25ml auf 50g
Tiergewicht.
Die Nachbehandlung mit Bene-Bac zur Regeneration der Darmflora wird empfohlen.
Wimpertierchen / Ziliaten - Nyctotherus
Ziliaten besitzen einen Saum aus feinen Härchen, durch den sie sich fortbewegen und damit Nahrung in sich hineinbefördern. Die häufigsten Ziliaten sind Nyctotherus sp., welche oft bei Kotunteruschungen in Wien gefunden werden. Sie sind ein Hinweis darauf, dass ein anderer Parasitenbefall vorliegt, denn der Einzeller ernährt sich häufig von verendeten anderen Parasiten. Behandelt man jedoch die Ursache, nämlich den Futterparasiten, verschwinden Nyctotherus von ganz allein wieder. Erst bei einem Massenbefall am geschwächten Tier ist eine Behandlung erforderlich.
Behandlung:
Flagyl oder Clont. Wirkstoff: Metronidazol. Es gibt eine Infusionslösung mit 5mg Metronidazol pro ml. (Auf der Flasche steht 500mg auf 100ml)
Davon verabreicht man oral 1,25ml auf 50g Tiergewicht.
Die Verabreichung eines Medikaments gestaltet sich recht einfach.
Flüssigmedikamente in geringer Dosis träufelt man tröpfchenweise auf die Mauspitze, das Tier wird diese dann von selbst ablecken. Hält der Tropfen nicht, bleibt man
einfach mit der Spritze am Maul und hält den Tropfen damit fest. Panacur wird gerne durch Kopfschütteln entsorgt, was eine ziemliche Sauerei macht. Bewährt
hat es sich deshalb, die Dosis mit einer Spritze in ein Futterinsekt injizieren. So bekommt der Gecko die Medikamentengabe nicht mit und wird nicht gestresst.
Frisst das Tier nicht mehr, hilft nur Maul auf und rein damit. Geckos klemmen dies aber zu und es gelfen nur Tricks dies zu öffnen. Dazu streicht man einfach mit
Daumen und Zeigefinger an den Seiten des Unterkiefers entlang. Durch diese Stimulation öffnen Geckos das Maul automatisch und wollen zuschnappen. Wenn man schnell ist, bekommt man die Spritze
rechtzeitig dazwischen.
Klappt das nicht, streicht man mit der Spritze am Mundwinkel entlang und versucht dazwischen zu kommen. Hat man das geschafft, öffnet der Gecko sein Maul um den
Fremdkörper loszuwerden. Hier muss man von der anderen Seite an der Backe dagegen halten, da er sonst das Maul wegzieht.
Wie wir wissen, können sich Reptilien auch nach erfolgreicher Quarantäne durch Futterinsekten, Neuzugänge oder uns Menschen das ganze Leben lang mit Parasiten infizieren. Deshalb ist es auch so wichtig, vor jeder Winterruhe und vor jeder Verpaarung Kotproben einzuschicken.
Je nach Ergebnis muss gehandelt werden.
Ein geringgradiger Oxyurenbefall bei dem die Tiere fressen, ihr Gewicht halten und sonst keine Auffälligkeiten zeigen ist nicht behandlungsbedürftig. Dies ist der häufigste Innenparasit und für
uns Menschen und andere Haustiere (Nicht-Reptilien) nicht ansteckend.
Sitzt das Tier bereits im Terrarium, muss man die gesamte Einrichtung irgendwie desinfizieren, denn sonst steckt sich der Bewohner ständig wieder an. Das tut er nicht nur bei Kot Kontakt, sondern weil die Erreger an sämtlichen Oberflächen anhaften. Manche Parasiteneier sind so leicht, dass sie alleine durch den Luftzug bei Scheibenöffnung aufgewirbelt und überall verteilt werden.
Also muss das Tier und selbstverständlich alle Artgenossen raus aus dem Terrarium, ab in Quarantäne und behandelt werden.
Ist das getan, kann man dem Terrarium zu Leibe rücken.
Idealer Weise macht man so etwas vor der Winterruhe, denn dann hat man Zeit, weil die Leos ja monatelang nicht ins Terrarium müssen.
Je nach Parasitenart hat man verschiedene Möglichkeiten der Terrariendesinfektion.
Um auf den Punkt zu kommen: Mal kurz heißes Wasser, Dampfente und handelsübliche Desinfektionsmittel, etc. bringen rein gar nichts.
Jeder Parasit ist anders aufgebaut und hat entsprechend Resistenzen, so dass er Hitze oder Alkohol über längere Zeit standhalten kann.
Chlorhaltige Desinfektionsmittel wie Neopredisan oder Lucky Reptile Kovi-X helfen bei entsprechender Einwirkzeit, aber die sind so aggressiv, dass man den Dampf nicht einatmen sollte d.h.
Anwendung nur im Freien. Die ganze Einrichtung stinkt danach wochenlang und die Tiere können nicht zurück ins Terrarium. Gott sei Dank gibt es bessere Methoden....
Alle Parasiten mit Ausnahme von Kryptosporidien, die man eh nicht behandeln braucht, weil es nix mehr bringt, vertragen keine Hitze über einen längeren Zeitraum. Oxyuren sterben z.B. bei 55°C
über 1 Stunde, 100°C über 30 Min.
Behandelt man während der Winterruhe, kann man die gesamte Einrichtung, Bodengrund etc. einfach aus dem Terrarium nehmen und im Backofen abbacken. 150°C für 1,5-2 Stunden sollte absolut alles
töten, was sich auf den Gegenständen befindet.
Den Bodengrund tauscht man einfach aus, sollte man ja sowie alle 1-2 Jahre. Ist die Rückwand nicht hitzebständig, müsst ihr die leider auch rausschmeißen und erneuern.
Beim Rest vom Terrarium geht ihr wie folgt vor:
Klebt alle Lüftungslöcher ab oder stellt Holzplatten seitlich dran. Schraubt ein paar wattstarke Spots in die Fassung, die das Terrarium auf mindestens 55°C aufheizen. So 60-70 Grad sollte jedes
Terrarium aushalten und auch die Elektrik sollte hier mitspielen, Silikonzuleitungen sowieso, Keramikfassung ist Pflicht und schlimmstenfalls einfach die Grundbeleuchtung vorher
demontieren.
Es gibt auch extra Heizstrahler- Spots. Die sind für so etwas genau richtig. PS: Auf den Verpackungen steht meistens die erzeugte Temperatur bei den entsprechenden Montageabständen.
Geht das mit dem Spot nicht, stellt ihr einen Heizlüfter ins Terrarium oder legt den Föhn (Heißluftföhn) rein. Dann einfach Türen zu und die Heizquelle anschalten. ACHTUNG! Unbedingt dabei bleiben aufgrund der Brandgefahr! Feuerlöscher daneben stellen wäre ratsam.
Bei 70 Grad wird jetzt nichts abfackeln aber eine Fehlfunktion oder ein Anwendungsfehler ist immer möglich, weshalb ich dafür nicht hafte.
Bedenkt bitte auch, dass sich Heizlüfter und Föhn als Überhitzungsschutz selbst abschalten. Die Temperatur sollte also nicht unter die 55°C fallen.
Sobald es in der kältesten Ecke die 55°C erreicht, lasst ihr alles für 1-2 Stunden brennen. Bitte Thermometer kontrollieren dass es nicht zu heiß wird!
Glasterrarien sind etwas heikel. Packt diese wenn möglich in hitzebeständiges!!! Styrodur außen rum damit sie keinen direkten Kontakt zu kalten Oberflächen haben, sonst reißt euch das Glas.
Alternativ könnt ihr Glasterrarien auch in die Mittagssonne stellen. 35 Grad draußen, bedeutet sicherlich 70 Grad im Terrarium wenn die Lüftungsflächen abgeklebt sind.
Natürlich könnt ihr diese Hitze- Methode auch außerhalb der Winterruhe anwenden!
In 4-5 Stunden ist alles erledigt (Der Bodengrund muss bis in den Kern erhitzt werden) und die Tiere können nach der Behandlung wieder einziehen sobald das Terrarium abgekühlt ist. Spot zurücktauschen nicht vergessen ;-)
Außenparasiten sind in der Regel nicht bei Terrarientieren aus Nachzucht anzutreffen. Diese kommen in der Natur vor aber nicht im Terrarium, es sei denn die Tiere sind echte Wildfänge oder sie kommen aus unsauberer Haltung. Die muss aber dann schon gravierend schlecht sein.
Kleine herumlaufende ''Milben'' im Terrarium sind oft nur Sandflöhe. Die wird man wieder los, wenn man das Terrarium komplett austrocknen lässt.
Hinweis: Staubläuse/ Sandflöhe halten sich meistens nur in Wohnungen auf, wo Schimmel ist, weil sie sich davon ernähren. Lasst das eventuell mal von einem Baubiologen überprüfen.
Ansonsten gibt es noch Springschwänze die man bewusst in Tropenterrarien als Bodenbiologie einsetzt. Die kommen auch in Blumenuntersetzern vor, wo sie sich von abgestorbenen Pflanzenresten ernähren und somit auch im Terrarium, wenn man echte Pflanzen drin hat oder Erde in einer Ecke und die feucht hält. Also kein Grund zur Sorge wenn ihr irgendwo im Terrarium kleine Tierchen rumlaufen habt.
Wenn die übrigens aussehen wie Ameisen in Mini, dann ist es der Nachwuchs von Heimchen und Grillen die in die Wetbox Eier gelegt haben. Die verschwinden auch wieder von selbst, weil es im Terrarium zu trocken ist um groß und stark zu werden.
Milben
Milben machen sich durch bewegende kleine rote oder schwarze Punkte zwischen den Schuppen (meißt in den Achseltaschen oder an anderen Körperöffnungen) bemerkbar.
Weiße Pünktchen sind keine Milben sondern kündigen die Häutung an!
Die Milbenart sollte zuvor von einem Tierarzt bestimmt werden, da nicht jede Art als Parasit vom Gecko lebt. Raubmilben fressen z.B. andere Milben und sind oftmals erwünscht. Sandmilben und
Futtermilben werden auch manchmal eingeschleppt.
Die tropische Rattenmilbe ist ein verhasster Vertreter der Milbenfamilie, denn sie befällt alles was sie erwischt, auch den Menschen. Eingeschleppt wird sie schnell durch Mäuse wenn man diese als
Futter selbst züchtet.
Behandlung:
- Frontline Spray während Quarantänehaltung, nach 2 Wochen wiederholen. (Nicht bei trächtigen Weibchen, Darf nicht auf Schleimhäute gelangen!)
- Bolfo Strip 3 Tage reinhängen und kein Wasser/ Futter geben, dann raus für 3 Tage, wässern und füttern und dann wieder für 3 Tage reinhängen.
Terrariensand entsorgen, alles bei mind. 60 Grad abbacken, abkochen oder wegwerfen. Für bessere Durchlüftung des Terrariums und geringere Luftfeuchte sorgen. Dampfreiniger oder die Dampfente
leisten hier gute Dienste um das Terrarium milbenfrei zu bekommen.
Bei Milbenbefall muss das Tier und das gesamte Terrarium mit einem milbentötenden Mittel behandelt werden.
Bei der tropischen Rattenmilbe muss außerdem die Quelle (Mäuse, Ratten) mit einem Spot-On z.B. Stronhold behandelt und der ganze Raum entseucht werden. Adarp und der Indorex Fogger bringen hier
die besten Ergebnisse. Die Tiere müssen vor Behandlung mit Foggern entfernt und Aquarien luftdicht verpackt werden. Die Wirkstoffe sind giftig für Wasserorganismen und Lebewesen. Nur
unbehandelt kann die tropische Rattenmilbe zur Plage werden und den Kammerjäger erfordern. Ganze Wohnhäuser mussten wegen ihr schon
evakuiert werden.